Kaum sind die Weihnachtsmänner aus den Regalen verschwunden, da halten schon die nächsten Saisonartikel Einzug in den Supermarkt-Regalen: Ostern steht vor der Tür und zwar unübersehbar. Ich habe in den letzten Wochen kein Geschäft betreten, in dem nicht irgendwie mit Ostern geworben worden wäre. Und damit meine ich nicht die Supermärkte. Ich meine JEDES Geschäft.
Egal ob Drogerie, Baumarkt oder Schuhladen – überall grinst mich entweder ein Osterhase oder einer seiner Begleiter an. Küken gucken niedlich aus Einlegesohlen hervor, Osterglocken aus Plastik möchten mich zum Kauf einer wundervoll frühlingshaften Wandfarbe verleiten. Meinen Standard Käse kann ich momentan nur noch in der “Limited Oster Edition” erwerben und ich habe auch nach der dritten Packung noch nicht verstanden, wo der Unterschied zum regulären Produkt liegt. Ich vermute mal ganz stark, dass es den überhaupt nicht gibt.
Oster Marketing XXL
Alles, aber auch wirklich alles wird irgendwie in einen Oster-Zusammenhang gebracht. Produkte, die nicht im entferntesten etwas mit dem Osterfest zu tun haben werden krampfhaft als Must-Have für diesen Feiertag oder allgemein “die Osterzeit” beworben. Was der ganze Quatsch soll? Verkaufen, na klar. Aber für mich hat das ganze Oster Marketing in den letzten Jahren Ausmaße angenommen, die ich einfach nicht mehr nachvollziehen kann.
Nun kann ich als Erwachsene mir die Dinge mit einem gewissen Abstand betrachten. Ich kann den Kopf über sinnlose Artikel schütteln, die ich nicht brauche und daher auch nicht kaufe – egal wie niedlich der Osterhase auf der Verpackung sein mag. Meine Kinder können das nicht. Sie sehen all die schönen bunten Dinge in den Geschäften und möchten sie auch gerne haben. Ich erkläre ihnen dann, dass sie sich dafür überhaupt nicht interessieren würden, wenn die Verpackung nicht so toll wäre. Wir sprechen darüber, ob wir den Artikel auch dann bräuchten, wenn er uninteressant aussehen würde. So versuche ich ihnen beizubringen, vernünftige Kaufentscheidungen zu treffen. Das heißt nicht immer “Nein”. Aber das heißt, die Angebote zu hinterfragen.
Osterhase mit Geschenkesack
Ganz schwierig wird es allerdings, wenn die Osterkataloge der Spielzeugläden ins Haus flattern. Nach eingehender Lektüre des letzten Katalogs erhielt ich dann folgende Wunschliste von meinen siebenjährigen Zwillingen: Ein Barbie Haus, eine Hüpfburg, zwei Roller, eine Pizza-Knetstation, zwei Kinderkameras und eine Plüschkatze an der Leine. Muss ich ja nicht kaufen, das bringt schließlich der Osterhase. Äh, nein…
Nun können die Minis mit ihren gerade mal sieben Jahren nicht wirklich ermessen, dass ihre Auswahl etwas zu umfangreich geworden ist. Die ansprechenden Bilder wecken Begehrlichkeiten und so wird die Liste ihrer Wünsche lang und länger. Verständlich in dem Alter.
Aber auch meine größeren Kinder haben mich kürzlich über ihre Geschenkideen zu Ostern konfrontiert und da musste ich dann doch ein wenig schlucken. Für mich ist Ostern kein Fest, an dem es Berge von Geschenken gibt. Gab es noch nie und wird es auch in diesem Jahr nicht geben. Also wundere ich mich darüber, was meine Kinder erwarten. Und nicht nur das: Es ärgert mich auch, dass sie trotz ihrer bisherigen Osterfeste noch immer meinen, Anspruch auf diverse Überraschungen zu haben.
Einen Mittelweg finden
Also habe ich mich hingesetzt und mit ihnen gesprochen. Erklärt, weshalb Ostern nicht zu verwechseln ist mit Weihnachten und warum sie ihre Ansprüche herunterschrauben müssen. Den Kleinen auf kleinkindgerechte Art, den Großen eher deutlich. Verstanden haben sie das, gefallen hat es ihnen nicht.
Und wie haben wir uns nun geeinigt? Jedes Kind darf sich eine Kleinigkeit aussuchen. Dazu gibt es noch eine Überraschung und natürlich ein paar Oster-Naschereien. Sie sollen ja Spaß haben am Suchen und sich darüber freuen, wenn alle vier ihre Schätze dann auf dem Tisch ausbreiten. Tatsächlich denkt der Osterhase an sie und bringt schöne Dinge mit. Allerdings nicht so viele, dass er auf Grund des schweren Gepäcks nicht mehr zu den anderen Kindern hoppeln kann…
Wie macht ihr das zu Ostern? Könnt ihr meine Meinung verstehen oder liebt ihr es, eure Kinder auch mit großen Geschenken zu überraschen? Ich freue mich über euer Feedback in den Kommentaren!
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