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Nackt durch den Sommer? Das Schamgefühl von Kleinkindern

Da hüpfen sie, alle drei: Meine Zwillingsmädchen gemeinsam mit ihrem Kita-Freund und bringen dabei das heimische Trampolin zum Wackeln. Alle verschwitzt, alle glücklich… und alle nackt. Es ist heiß und sie fühlen sich so am Wohlsten. Zwei Mädchen, ein Junge – völlig unbefangen und ohne Schamgefühl.

Es wird gelacht, gealbert und getobt bis sie schließlich erschöpft nach drinnen kommen und glücklich an ihrem Eis lecken. Praktisch, denn so kann das Eis in Ruhe vor sich hin tropfen – vom nackten Bauch kann ich es weitaus leichter abwischen als vom hellen Sommerkleid. Ich finde es unheimlich schön, sie so freudig und ungeniert miteinander zu erleben. Dabei schießt mir unweigerlich die Frage in den Kopf, wie lange das noch so möglich sein wird.

Jedes Kind hat seine eigene Wahrnehmung

Neuer Tag, neuer Kinderbesuch. Diesmal ist ihre ebenfalls vierjährige Freundin mitgekommen und die drei schwitzen bei 30 Grad schon nach einer halben Stunde wie verrückt. Mein eines Zwillingsmädchen schlägt vor, sie könnten doch „Nackidei“ machen und die Hitze ohne Anziehsachen vielleicht besser ertragen. Aber nein, das möchte ihr Besuch nicht. Sie schwitzt sich in T-Shirt und kurzer Hose tapfer durch den Nachmittag. Auch mein Angebot, ihr etwas dünnere Sachen auszuborgen, lehnt sie mit einem knappen Kopfschütteln ab.

Sie erinnert mich dabei an meine älteste Tochter. Schon sehr früh fing diese an, ihre Privatsphäre deutlich einzufordern. Dabei ging es ihr nicht nur um andere Kinder, sondern auch um mich. Sie wollte dann nicht mehr, dass ich ihr beim Umziehen oder auf der Toilette helfe und auch ohne Unterwäsche zeigte sie sich möglichst gar nicht.

Damals war sie etwa drei oder vier Jahre alt, so genau kann ich mich nicht erinnern. Ich habe es allerdings als früh empfunden und mich darüber gewundert. Ich selber bin als Kind gerne ganz frei durch die Gegend geflitzt und hatte nicht erwartet, dass mein Kind damit Schwierigkeiten haben könnte. Manchmal bat sie mich auch um Hilfe beim An- oder Umziehen. Aber längere Zeit unbekleidet vor mir zu stehen – das war ihr absolut unangenehm.

Die Grenzen unserer Kinder respektieren

Natürlich habe ich ihre Abgrenzung akzeptiert und ihre persönlichen Grenzen respektiert. Sie ist die Herrin über ihren Körper und als solche hat sie auch das Recht, ihre eigene Komfortzone zu bestimmen. Ich finde es nicht richtig, Kindern in ihrem Schamgefühl zu nahe zu treten. Jeder Mensch empfindet das anders und auch kleine Menschen können in diesem Bereich sehr sensibel sein.

Es ist wichtig, ihnen ihren Raum zuzugestehen und sie die Badezimmer-Tür hinter sich schließen zu lassen. Kinder dürfen Nein-sagen und brauchen von uns Eltern die Rückmeldung, dass ihr Nein auch eingehalten wird. Sie dürfen sich abgrenzen und dabei erfahren, dass ihre individuelle Wahrnehmung und ihr ganz persönliches Schamgefühl von Erwachsenen respektiert werden.

Und so habe ich durch meine Tochter gelernt, dass nicht alle kleinen Kinder automatisch gerne nackt durch den Sommer hüpfen. Dass sie eben lieber im Badeanzug planschen oder mit Kleidung toben, als sich vor anderen zu offenbaren. Das ist völlig ok. Wir sollten ihnen ein positives Körpergefühl vermitteln und ihnen deutlich machen, dass sie – und nur sie allein – über sich und ihren Körper bestimmen dürfen.

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