Mit der Kinderplanung ist das ja so eine Sache. In jungen Jahren träumt man sich die „ideale“ Familie zurecht und die hat dann – je nach persönlichem Wunsch – ein, zwei, drei oder mehr Kinder. Auch der Altersabstand zwischen den Kindern wird zum Thema, denn natürlich wünscht man sich eine enge Beziehung unter Geschwistern. Ich hatte mir da zumindest so einiges überlegt, aber das Leben verfolgte seinen ganz eigenen Plan für meinen Kindersegen. Zum Glück, kann ich heute nur sagen.
Meine großen Kinder wurden mit einem Altersabstand von zweieinhalb Jahren geboren. Auf mein Sommermädchen folgte ein Winterjunge und ich hätte mit meinem Duo nicht glücklicher sein können. Aber ein Kleinkind in Verbindung mit einem Baby aufzuziehen ist dennoch keine einfache Aufgabe.
Kleinkind und Baby
Meine Tochter war mit ihren zweieinhalb Jahren noch zu klein, um große Begeisterung für ihren Bruder zu empfinden. Mamas Bauch war weg, stattdessen lag da nun ein Baby. Klein, schrumpelig und (aus ihrer Sicht) ohne irgendwelche interessanten Fähigkeiten. Doch, schreien konnte er. Und vor allem Mama an ihrer Brust belagern. Meine Aufmerksamkeit, die zuvor zu 100% ihr gegolten hatte, musste sie nun teilen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie auf dieses neue Familienmitglied auch getrost verzichten können.
Ich konnte ihre Gefühle absolut verstehen. Sie hatte das Baby nicht gewollt, denn ihr Leben war vor seiner Geburt rundum schön gewesen. Mama, Papa und sie als harmonischer Verbund – mehr braucht es für ein Kleinkind nicht, um glücklich zu sein. Nun war auf einmal alles anders und der Altersabstand war zu gering, als dass ich ihr die Situation rational hätte erklären können.
Kleine Kinder, große Bedürfnisse
Also bemühte ich mich nach Kräften, ihre emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen. Sobald das Baby schlief spielte ich mit ihr, besuchte mit Baby unterm Arm ihren Turnkurs und las ihr auch dann eine Gut-Nacht-Geschichte vor, wenn mir vor Müdigkeit schon fast die Augen zufielen. Ich tat alles, um ihr die Umstellung auf die neue Familiensituation so leicht wie möglich zu machen. Häufig auch über meine eigenen Kräfte hinaus, aber dennoch von Herzen gerne.
Mit der Zeit wuchsen die Geschwister zusammen und je mobiler der Kleine wurde, umso mehr gemeinsame Spielanlässe gab es. Als Große war meine Tochter es gewohnt, den Ton anzugeben und ihr Bruder bewunderte sie für all das, was sie schon konnte. Der Altersabstand erwies sich nun als Segen, denn die beiden ergänzten sich in ihren Vorlieben und entwickelten eine enge Geschwisterbeziehung.
So gingen 7 Jahre ins Land, in denen wir als vierköpfige Familie zufrieden miteinander waren. Tja, und dann bekamen wir Zwillingsmädchen! Wie genau es zu diesem Familienzuwachs kam, könnt ihr in meinen Beiträgen Kinderplanung abgeschlossen – Und dann kommt alles ganz anders und Es sind Zwillinge – Wie eine Nachricht mein Leben veränderte nachlesen.
Von zwei zur Großfamilie
Natürlich machte ich mir vor ihrer Geburt viele Sorgen: Ganze zehn Jahre würden die drei Schwestern voneinander trennen, sieben Jahre älter würde ihr Bruder sein. Ist es überhaupt möglich, mit diesem Altersabstand eine Geschwisterbeziehung aufzubauen? Sind die Großen nicht gedanklich so weit von den Kleinen entfernt, dass es eher ein Miteinander- aber kein Zusammenleben werden würde? Viele schlaflose Nächte verbrachte ich mit zwei tretenden Babys im Bauch und unzähligen Gedanken im Kopf.
Meine Zwillinge wurden per Kaiserschnitt entbunden und die ganze Familie wartete an diesem sonnigen Mittag auf die Nachricht ihrer Ankunft. Ihre großen Geschwister befanden sich in der Obhut von Oma und Opa und meine Tochter rief über Omas Handy alle 30 Minuten an, um zu erfahren, ob sie endlich große Schwester geworden sei. Was für ein Unterschied im Vergleich zur Geburt ihres Bruders! Dieses Mal war sie voller Vorfreude auf unser Doppelpack und vor allem selig, dass zwei Mädchen unsere Familie bereichern würden.
Zwei kleine und zwei große
Kaum waren die Zwillinge auf der Welt, kamen ihre großen Geschwister als erste Besucher ins Krankenhaus. Ich war so stolz! So stolz und so glücklich, dass meine großen ihre Baby-Schwestern mit Freudentränen begrüßten und sie am liebsten gar nicht mehr losgelassen hätten. Zum Glück gab es für jeden ein Baby zum Kuscheln, sonst wäre der Streit sicher vorprogrammiert gewesen…
Die ersten Wochen mit vier Kindern waren für mich sehr anstrengend. Zum einen körperlich, denn eine Zwillingsschwangerschaft mit abschließendem Kaiserschnitt, Stillproblemen und allem, was zur Babypflege dazu gehört, können nur Promi-Mamas mühelos wegstecken – ich konnte es nicht (und ich habe größte Zweifel, dass die das können. Aber das ist ein anderes Thema…).
Zum anderen lebte ich in ständiger Sorge um das seelische Wohlbefinden meiner großen Kinder. Ich wollte auf keinen Fall, dass sie sich durch ihre Zwillingsschwestern zurückgesetzt fühlten. Bereits vor der Entbindung hatte ich mich um Fahrgemeinschaften für sie gekümmert, damit ihre jeweiligen Hobbys nicht auf der Strecke blieben. Und auch ihre Verabredungen mit Freunden sollten nicht zu kurz kommen. Eine logistische Herausforderung, die nicht immer reibungslos funktionierte.
Wie wir es geschafft haben, als Großfamilie zusammen zu wachsen und jedes Kind weiterhin liebevoll als Individuum zu sehen, das liest du in den Beiträgen meiner Kategorie Familienleben.
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