Vorneweg muss ich mich für den Titel dieses Beitrags entschuldigen: Er ist schlichtweg falsch. Es gab nämlich keinen Besuch bei einer Kindermodenschau. Also jedenfalls von mir nicht. Wieso nicht? Keine Zeit, könnte ich sagen. Zu weit entfernt träfe auch zu. Die ehrlichste Antwort ist jedoch: Kein Interesse!
Ich finde Kindermodenschauen gruselig
So gruselig, dass ich sie mir nicht freiwillig live anschauen möchte. Reportagen im Fernsehen, Youtube Videos und Magazinartikel reichen mir, um einen weiten Bogen um diese Art von Event zu machen.
Neulich erhielt ich eine Einladung zu einer Kindermodenschau. War ich erst skeptisch, so schrillten dann bei Folgendem Satz sämtliche Alarmglocken: „Als besonderen Stargast begrüßen wir das international erfolgreiche Kindermodel xy!“ Ich dachte, ich spinne! Da sind so unglaublich viele Wörter in diesem Satz, die mich stören und die für meine Begriffe gar nicht zusammen in einen Satz gehören.
Wie kann ein Kind ein Stargast sein?
Was macht das mit der Selbstwahrnehmung dieses Mädchens, dass es allenthalben wegen seines Äußeren bewundert wird? Wie kann ein Kindermodel international erfolgreich sein? Wurde die Schulpflicht abgeschafft, oder was habe ich verpasst? Home Schooling oder vielleicht eher „On the road schooling“ als Alternative, schnell mal nebenbei vielleicht. Und welcher Erziehungsberechtigter begleitet das international erfolgreiche Kindermodel auf seinen Reisen? Ist da eine begeisterte Mama zum Momanager a la Kardashian mutiert, oder nimmt das Kind vielleicht mit einer Nanny vorlieb?
Fragen über Fragen, auf die ich die Antworten fast nicht wissen will
Am meisten stört mich an Kindermodenschauen die „Zur Schau Stellung“. Klar, anders geht es bei der Präsentation von Kleidungsstücken nicht. Aber letztlich werden die Kindermodels, egal ob Junge oder Mädchen, doch als Puppen herausgeputzt, um möglichst viele Ooohs und Aaahs zu ernten. Und somit die Kollektion zu verkaufen.
Die häufigste Antwort von stolzen Eltern auf leicht skeptische Fragen ist ja zumeist: „Das macht meinem Kind so viel Spaß. Mein Kind liebt es, sich zu verkleiden!“ Ja, das lieben meine Kinder auch. Aber ich behaupte einfach mal, dass es einen eklatanten Unterschied zwischen heimischen Verkleidungsspielchen und Kindermodenschauen gibt. Zuhause darf frei gewählt werden. Und zwar sowohl der Zeitpunkt, als auch die Kleidung. Kreativ werden darf man dabei als Kind, wilde Mischungen ausprobieren und sich dann noch mit Filzern quer übers Gesicht malen. Herrlich, was für ein Spaß!
Kindermodenschau vs. Verkleidung
Das sieht bei einer Modenschau doch für meine Begriffe sehr anders aus. Der Zeitpunkt ist gesetzt, der Rest des Tages muss sich diesem Event unterordnen. Kreativität ist nicht erwünscht, Individualität auch nicht. Vielmehr werden mithilfe von Haar- und Makeup Stylisten kleine Püppchen erschaffen, die sich dann vom Publikum bestaunen lassen. Ich finde das skurril und nicht kindgerecht.
Was ist eure Meinung zu diesem Thema? Stimmt ihr mir zu, oder habt ihr Argumente, die mich vom Gegenteil überzeugen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
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