Nach drei Schwangerschaften und vier Kindern war es bei mir so weit: Ich wollte zur Mutter-Kind-Kur fahren! Raus aus dem Alltag, ohne leidige Verpflichtungen, Termine, volle Spülmaschinen und Wäscheberge. Mein Rücken war nach der Zwillingsschwangerschaft ruiniert und nach 50 Monaten mit zwei Säuglingen und zwei Schulkindern waren Kopfschmerzen zu meinem ständigen Begleiter geworden. Von meinem Schlafdefizit will ich gar nicht erst anfangen.
Mein Traum vom Meer – da wollte ich hin!
Da mir vor der Flut der Anträge graute, vereinbarte ich einen Termin bei einer Beratungsstelle (in meinem Fall der AWO Sano). Den erhielt ich recht schnell und die Dame konnte all meine Fragen bezüglich der Formulare, Fristen und Voraussetzungen zu einer Mutter-Kind-Kur beantworten. Mit einem Batzen Papier unterm Arm verließ ich ihr Büro und versprach mich zu melden, wenn der Papierkram erledigt wäre. Was nun folgte waren Termine bei Ärzten, Telefonate mit der Krankenkasse und Nachforschungen über diverse Kurkliniken.
Die AWO Sano bietet eine überschaubare Anzahl von Kurkliniken an, aber natürlich musste ich eine finden, die mich gemeinsam mit vier Kindern aufnahm und eine Betreuung ab zwei Jahren anbot. Das war gar nicht so einfach, zumal mir in jeder kontaktierten Klinik gesagt wurde, dass eine Reservierung nicht möglich sei. Ich müsste auf die Kostenübernahme der Krankenkasse warten, und könnte dann erst einen festen Platz anmelden.
Gesagt, getan: Sobald ich die Zusage der Kasse (TK) in den Händen hielt, rief ich wieder bei den in frage kommenden Einrichtungen an. Erstaunlicherweise waren nun keine freien Plätze mehr vorhanden! Auf meine Nachfrage, wie das in der kurzen Zeit denn möglich sei, teilte man mir zähneknirschend mit, dass Mitglieder anderer Krankenkassen durchaus die Möglichkeit hätten, ihren Aufenthalt in der Wunscheinrichtung zu reservieren. Interessant!
So stand ich nun mit meiner schriftlichen Kostenübernahme, aber ohne Kurklinik da. Die Übernahme war zudem nur maximal 6 Monate nach Erteilung gültig, was bei mir einen Ablauf im September bedeutete. Freie Plätze wurden mir auf Nachfrage aber ausschließlich ab Oktober angeboten. In diesem Moment war ich wirklich kurz davor, den ganzen Papierkram wegzuwerfen und lieber eine Woche auf dem Bauernhof für die Kids und mich zu reservieren!
Ich suchte eine Kurklinik, die sowohl für die Großen…
Aber ich hatte Glück: Als Nachrückerin konnte ich einen Platz in meiner favorisierten Kurklinik ergattern – und das sogar noch während der Sommerferien! Die Wahl fiel auf die Mutter-Kind-Klinik „Strandpark“ in Kühlungsborn. Diese machte in der AWO Sano Broschüre einen guten Eindruck, die Online Bewertungen waren in Ordnung und vor allem die Lage direkt am Strand überzeugte mich. Per email wurde sogar meine Bitte um ein geräumiges Appartement bestätigt, was ich sehr entgegenkommend fand.
Kurz vor der Abreise gab es noch eine letzte Hürde zu überwinden: Die Klinik forderte, neben diversen weiteren Formularen und Auskunftsbögen, eine ärztliche Gesundschreibung für alle Mitreisenden. Diese durfte nur maximal zwei Tage vor Anreise ausgestellt worden sein. Etwas schwierig, wenn der Anreisetag Dienstag ist und somit einen Tag vorher zwei Ärzte mit jeweils 5 Personen aufgesucht werden müssen. Aber auch dieses Problem konnte ich lösen (auch dank meines Blogposts zum Thema Zeitmanagement) und nach einem gefühlt 30 Stunden dauernden Montag hatte ich endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen und sank erschöpft ins Bett.
Dann kam der lang ersehnte Abreisetag! Vier Stunden sollte die Fahrt bis hoch nach Kühlungsborn an der Ostsee dauern und natürlich hatte ich ein bisschen Bammel davor. Alleine mit vier Kindern so lange auf der Autobahn ist schließlich nicht ganz einfach. Ich beschloss daher, kurz vor dem Mittagsschlaf der Kleinen loszufahren. So war zumindest die Chance gegeben, dass sie einen Teil der Reise verschlafen würden. Tja, aber wie das so ist mit guten Planungen: Am Ende kommt alles ganz anders.
…als auch für die Kleinen tolle Möglichkeiten bot.
Wie der unglückliche Zufall es wollte, war just an diesem Tag ein Schwertransporter auf der Autobahn umgekippt und verlor giftige Flüssigkeit. Die Aufräumarbeiten sollten bis 23h andauern. Ich war am Boden zerstört! Einen Tag später anzureisen war keine Option, da alle Frauen an diesem Dienstag anreisen und die Kurse bereits am nächsten Tag beginnen würden. Eine alternative Route würde eine wesentlich längere Fahrzeit bedeuten, und die hatte ich ja in jedem Fall vermeiden wollen. Also wie sollte ich mich entscheiden?
Wie es weiterging erfahrt ihr gleich hier!
Schreibt mir doch in die Kommentare, wie ihr euch an meiner Stelle verhalten hättet, ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
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