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Langstreckenflug mit Kleinkind und Großfamilie ~ Tücken und Tipps

Mit einem Kleinkind zu fliegen kann ganz schön aufreibend sein. Schon bei kürzeren Strecken ziehen sich zu gefühlten Stunden und der Flug scheint kein Ende zu nehmen. Wie soll man da einen Langstreckenflug meistern? Sollte man das Abenteuer überhaupt wagen? Definitiv ja!

Von Berlin über Frankfurt nach Phuket – so lautete unsere Reiseroute. Natürlich mit allen vier Kids, ist ja klar. Die beiden großen machten mir mit ihren 13 und 10 Jahren keine Sorgen. Sie freuten sich auf den Flug und waren voller Vorfreude auf das Bordprogramm. Am besten 10 Stunden Fernsehen am Stück ohne dass Mama meckert – ein Traum für die beiden!

Meine dreijährigen Zwillinge hingegen bereiteten mir schon einiges Kopfzerbrechen. Ein Kleinkind kann die Eltern ja schon gut beschäftigen, wie würde das erst mit zweien werden! Geflogen waren die beiden schon einmal, aber ihre längste Flugstrecke betrug 5 Stunden. Der Flug nach Thailand würde doppelt so lange dauern…

Als wir in Frankfurt zwischenlandeten, freuten sich meine beiden diebisch: Sie waren endlich im Urlaub angekommen und der Flug hatte gar nicht so lange gedauert, wie Mama gesagt hatte! Lustig für uns, leider eine Enttäuschung für die Minis. Frankfurt mag ja sehenswert sein, aber drei Wochen wollte ich dort dann doch nicht verbringen.

Der riesige Airbus, der uns am Gate erwartete, zog jedoch schnell die Aufmerksamkeit aller Kinder auf sich. Das Boarding ging erstaunlich schnell, wir verstauten unser Handgepäck und nahmen unsere Plätze ein. Die Sitzordnung hatten wir vorher festgelegt: Am Fenster ein großes Kind, in der Mitte ein Kleinkind, am Rand ein Erwachsener.

Tipp 1: Auf die Sitzordnung achten

Diese Sitzordnung hatte gleich mehrere Vorteile: Die Großen waren weitgehend ungestört, die Kleinen konnten sich beim Schlafen in beide Richtungen ausstrecken und die Erwachsenen konnten schnell mit den Minis zur Toilette sprinten oder etwas aus dem Handgepäck holen.

Zudem konnte dem Kleinkind so von beiden Seiten geholfen werden, z.B. beim Essen oder der Bedienung des Boardentertainments. Kleine Hilfen der Geschwister, die mich als Mama ein wenig entlastet haben.

Tipp 2: Nasentropfen vor dem Flug verabreichen

Seit ihrem ersten Flug mit 6 Monaten bekommen meine Zwillinge vor jedem Abflug Nasentropfen. Diese helfen den Kindern beim Druckausgleich und verhindern somit Ohrenschmerzen. Es gibt nichts Furchtbareres als ein vor Schmerzen schreiendes Kleinkind bei Start und Landung. Zum Glück habe ich das noch nicht mit meinen vier Kindern erlebt.

Sobald wir im Flugzeug Platz genommen haben, bekommen die Kleinkinder ihre Nasentropfen verabreicht. Die großen Kinder kauen zum Druckausgleich Kaugummi oder lutschen Bonbons. Auch schluckweise Trinken hilft, um die Ohren frei zu halten. Eine erneute Zufuhr der Tropfen vor der Landung war bei meinen Kindern nicht nötig. Sicherlich hat jedes Kind da ein anderes Empfinden, so dass individuelle nachgeregelt werden sollte.

Tipp 3: Nachtflüge wählen

Unser Airbus startete pünktlich um 21.15h. Nach einer guten Stunde gab es ein warmes Abendessen, welches sehr abwechslungsreich war und auch für die Kinder genügend Auswahl bot. Gegen 23 Uhr stellten sich trotz der Aufregung deutliche Ermüdungserscheinungen bei den Zwillingen ein.

Durch die Nasentropfen konnten sie beschwerdefrei einschlafen. Den Kopf legten sie auf ihr Geschwisterkind, die Füße auf Mama oder Papa. Nicht perfekt, aber dennoch gut genug, um als dreijährige schlafen zu können. Die Entscheidung, den etwas teureren Nachtflug zu wählen, hat sich definitiv bezahlt gemacht.

Beide Kleinkinder verschliefen etwa 6 der insgesamt 11 Flugstunden. Das hat den Langstreckenflug für die ganze Familie deutlich einfacher gemacht, als dies bei einem Tagesflug der Fall gewesen wäre.

Gute Nacht…


Tipp 4: Die richtige Kleidung

Den tiefen Schlaf der Kleinen konnten sich die Großen nur wünschen. Nachdem sie das Bordprogramm ausgiebig getestet hatten, fielen auch ihnen langsam die Augen zu. Sie zappelten hin und her, suchten nach einer geeigneten Schlafposition und versuchten, das Beste aus dem limitierten Platzangebot zu machen.

Als ein wahrer Glücksgriff entpuppten sich dabei die beiden Kapuzenpullis, die ich noch schnell ins Handgepäck gestopft hatte. Erfahrungsgemäß wird den Kindern beim Fliegen immer kalt, daher nehme ich auch dann dicke Pullis mit, wenn wir im Hochsommer abheben. Die Kapuze hatte zudem den Vorteil, dass die Kinder sich richtig einkuscheln konnten, eine zusätzliche Polsterung für den Kopf hatten und sie zudem die Außengeräusche etwas abfing.

Kleines Kleidungsstück – großer Effekt. Meine Kids waren happy in ihren Kuschelpullovern und in der Thailändischen Hitze vor dem Rückflug fragten sie -zig Mal nach, ob ich auch ihre dicken Pullis eingepackt hätte. Nie wieder ohne!

Tipp 5:  Wechselwäsche im Handgepäck

Die Kleidung ist ja ohnehin ein Thema bei einem Langstreckenflug. Möglichst bequem sollte sie sein, damit nichts einschnürt oder drückt. Dazu am besten im Zwiebellook, um sich an die unterschiedlichen Temperaturen gut anpassen zu können. Unten T-Shirt, darüber ein leichtes Langarmshirt und darüber der Kuschelpulli – so ausgestattet haben sich meine Kids noch über keine Temperaturänderung beschwert.

Ganz wichtig beim Langstreckenflug mit Kleinkind: Die Wechselwäsche nicht vergessen! Gerade wenn die Kleinen einschlafen, können auch windelfreien Kindern Missgeschicke passieren. Kein Problem, sofern man von der Socke bis zur Unterhose Wechselwäsche im Handgepäck hat. Ansonsten wird es für das Kind sehr unangenehm.

Zudem kann es immer mal passieren, dass die Kleinen beim Essen oder Trinken kleckern. Ein schneller Tausch des Pullis nimmt Stress von Eltern und Kindern, denn geschimpft werden muss dann nicht.

Tipp 6: Eigener Proviant

Die Verpflegung auf einem Langstreckenflug ist ja zumeist recht gut. Mindestens zwei vollwertige Mahlzeiten werden gereicht und zwischendurch gibt es manchmal einen kleinen Snack. Trotzdem wäre das für meine Kinder zu wenig gewesen. Ich war heilfroh, dass ich auf unserem Langstreckenflug genug eigenen Proviant eingepackt hatte: Eine Tüte Brezeln, Kekse, Salzcracker und Gummibärchen. Auf jeden Fall keine Schokolade, die schmiert entweder die Reisetasche oder den Flugzeugsitz voll.

Gegessen wurde einfach alles. Sobald meine Zwillinge aufgewacht waren, wollten sie etwas knabbern. Und ihr wisst ja, wie das mit so einem Kleinkind ist: Der Hinweis darauf, dass es sicherlich gaaanz bald Frühstück geben würde, der hilft absolut gar nicht.

Von daher war ich sehr froh, unabhängig vom Flugzeugessen zu sein. Mit jedem Geknabber vergingen ein paar Minuten Flugzeit und vor allem die Laune der kleinen und großen Kinder hielt sich stabil – darf in keinem Handgepäck fehlen. Genau so wenig wie eine eigene Flasche Wasser.

Tipp 7: Passende Kopfhörer

Das beste Bordentertainment hilft nicht weiter, wenn kleine Kinder es nicht nutzen können. So erhielten wir zwar kostenlose Kopfhörer von der Airline, diese waren jedoch viel zu groß. Auch auf der kleinsten Stufe rutschten sie meinen Zwillingen ständig vom Kopf und ein entspanntes Filmschauen war so nicht möglich. Viel mehr ärgerten sich die Minis über den mangelnden Halt und meckerten darüber vor sich hin.

Beim nächsten Langstreckenflug würde ich für meine Kleinkinder definitiv passende Kopfhörer mitnehmen. Zwar reicht ihre Aufmerksamkeitsspanne ohnehin noch nicht für einen ganzen Film. Aber immer mal wieder 10 Minuten gucken können auch dabei helfen, bei einem langen Flug die Zeit zu vertreiben.

Last but not least: Das Ziel im Blick

Auch wenn es während des Langstreckenflugs bestimmt mal anstrengend wird: Das ersehnte Urlaubsziel ist schon zum Greifen nahe! Oder man trägt noch die Erholung und Eindrücke einer wunderschönen Fernreise mit sich im Gepäck. In jedem Fall gilt es, den Flug als (manchmal nerviges) Mittel zum Zweck anzusehen. Er ist einfach nötig, um sich selber und den kleinen wie großen Kindern Eindrücke in Länder zu ermöglichen, die eben nur auf diesem Weg zu erreichen sind.

Und nachdem man irgendwann wieder sicher in der Heimat angekommen ist, lässt es sich doch wunderbar von den gemeinsamen Erlebnissen träumen. Da sind die Strapazen eines Langstreckenflugs dann auch schnell wieder vergessen 😊

Habt ihr noch weitere Tipps, wie man einen Langstreckenflug mit Kleinkind oder Großfamilie gut übersteht? Immer her damit und schnell ins Kommentarfeld eingetragen!

Falls euch euer Fernweh mal nach Khao Lak oder Bangkok führt, habe ich für euch zwei ganz informative Berichte auf Mama & Co verfasst. Einfach anklicken und schon gibt´s Infos rund um den Robinson Club und Ausflugstipps mit Kids in Bangkok!

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