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Weihnachten in Trauer: Wie soll man feiern, wenn ein geliebter Mensch gegangen ist?

Eigentlich sollte Weihnachten ein Fest der Freude sein. Ein Fest der Familie, der Liebe und des Glücks. Doch was ist, wenn dieses Jahr uns einen geliebten Menschen genommen hat, der an diesem Heiligabend besonders fehlen wird? Wie erlebt man Weihnachten in Trauer und wie steht man die Feiertage durch? Leider weiß ich sehr gut, wovon ich schreibe. Meine Zwillinge waren gerade vier Monate alt, als mein Vater starb. An einem sonnigen Septembermorgen, der eigentlich ein unbedarfter und schöner Spätsommertag werden sollte. Für mich wurde er zu meinem persönlichen Albtraum. Zu dem Tag, an dem sich mein Leben für immer verändert hat.

Der Tod zerreißt das Herz

Egal ob der Tod angekündigt oder überraschend kommt – willkommen ist er nie. Und man kann sich auch nicht wirklich auf ihn vorbereiten. Klar, man kann sich geistig mit der Situation auseinandersetzen, dass ein kranker Mensch nicht immer auf dieser Erde bleiben wird. Der Kopf kann das verstehen. Das Herz zerreißt trotzdem, wenn es passiert. Unsere Verstorbenen begleiten uns jeden Tag. Sie sind immer bei uns. So geht es mir mit meinem Vater und so geht es vielen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Wir tragen die Erinnerung an sie mit uns herum wie einen Schatz, den wir im Inneren sorgsam hüten. An manchen Tagen berührt uns die Erinnerung wie ein sanfter Hauch. An anderen hat sie die Intensität eines Vorschlaghammers. Unabsehbar, unkontrollierbar, unerträglich.

Trauer an Weihnachten

An Weihnachten werden wir auf besonders schmerzliche Art und Weise mit unserer Trauer konfrontiert. So viele Erinnerungen gibt es an diesen besonderen Tag und so viele Emotionen sind mit Heiligabend verknüpft. Wenn dann der Platz neben einem leer ist, fühlt man Einsamkeit, Verzweiflung und unendlichen Kummer. Was würde man nur dafür geben, dass diese eine Person wieder da ist? Die Endgültigkeit des Todes kann einem die Luft zum Atmen rauben. Darum ist es besonders wichtig, sich an diesem Tag in liebevoller Gesellschaft zu befinden. Familie oder Freunde, bei denen man sich für seine Tränen nicht schämen muss. Ein Umfeld, mit dem man zusammen weinen kann, um dann die schönen Aspekte des Festes ein wenig zu genießen. Wo man aufgefangen wird in seiner Trauer, ohne sich dafür schämen zu müssen. Bei mir hat es fünf Jahre gedauert, bis an Heiligabend keine Tränen mehr geflossen sind. Dafür fließen sie jetzt, während ich diesen Text für euch schreibe. Ich wünschte so sehr, dass mein Vater wieder da wäre. Ich wünschte so sehr, dass ich euren Verlust wett machen könnte. Leider kann ich das nicht.

Die Sache mit der Zeit

Aber ich kann euch sagen, dass es besser wird. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, dafür ist die Trauer oftmals einfach zu groß. Doch die Zeit kann Wunden schließen, so dass sie nicht mehr ganz so doll weh tun. Die Erinnerung bleibt, aber sie schmerzt nicht mehr so stark. Für euch, die ihr gerade erst in diesem Jahr einen geliebten Menschen verloren habt, mag das ein schwacher Trost sein. Es ist aber ein Trost, der von Herzen kommt und auf den ihr bauen dürft. Die Bewältigung von Trauer heißt nicht umsonst Trauerarbeit. Den Tod eines Menschen zu verwinden und wirklich zu verarbeiten ist seelische Arbeit. Tränen kosten Kraft, doch sie müssen fließen dürfen. Lasst eurer Trauer freien Lauf. Der Weg hindurch ist der Weg hinaus. Und so werdet ihr auch die Herausforderung der Weihnachtsfeiertage meistern. Anders als in den letzten Jahren, daran besteht kein Zweifel. Mit einem Herzen, das schwer ist und einem Kopf, der in die Vergangenheit reist. Doch ihr seid mit euren Empfindungen nicht alleine. Irgendwie sind die Trauernden der Welt doch auf eine besondere Art und Weise miteinander vereint. Da gibt es ein Verständnis, das an anderer Stelle oft fehlt.

Liebe ist Energie – Energie endet nie

Seid versichert, dass an euch gedacht wird. Nicht nur in unserer Welt, sondern auch in der anderen, in die unsere Lieben gegangen sind. Die Liebe, die unsere Herzen einst verbunden hat, wird nie enden. Nicht von unserer Seite. Und von der anderen Seite auch nicht.

Ich freue mich sehr, wenn ihr eure Gedanken zu diesem Thema mit mir teilen möchtet. Dazu habt ihr in den Kommentaren die Möglichkeit, oder auch in einer direkten email. Falls ihr das Gefühl habt, euch wird gerade der Boden unter den Füßen weggerissen und ihr möchtet persönlich mit mir reden, dann schreibt mir eine email an hello@mama-und-co.de.

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