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Noch ein Baby? Mut zum Kind!

Mama werden ist ein unbeschreibliches Gefühl, das wohl mit keiner anderen Erfahrung zu vergleichen ist. Die Liebe, die zu diesem kleinen Herzensmenschen entsteht ist umfassend und bedingungslos und bereichert Mütter und Väter ab dem Moment der Geburt – wenn nicht sogar schon ab dem Bekanntwerden der Schwangerschaft.

Mama sein hat hingegen so seine Tücken: Die andauernde Müdigkeit macht gereizt, das Baby weint ohne erkennbaren Grund, das Kleinkind zerrt mitunter ordentlich an den Nerven. Sollte man also das Wagnis eines weiteren Kindes eingehen? Nochmal den Mut haben „von vorne anzufangen“, auch wenn man weiß, dass die eigenen Bedürfnisse auf längere Zeit hintenangestellt werden müssen und die Partnerschaft mitunter  auf eine harte Probe gestellt wird?

Ich sage aus meiner Erfahrung als vierfach Mama ganz klar: JA!

Trotzdem gilt es abzuwägen, denn natürlich birgt jedes neugeborene Leben eine große Verpflichtung. Herz oder Kopf: Was überwiegt?

Das Herz

Dem Charme eines Babys kann man sich nicht entziehen. Wenn es nur nach dem Gefühl ginge, würde wohl fast jede Mama einem zweiten oder auch dritten Kind offen gegenüberstehen. Die Momente, in denen ich nach der Entbindung mein Baby zum ersten Mal im Arm hielt, sind für mich unvergesslich. Selten in meinem Leben war ich so von Glück und Liebe überflutet wie in diesen ersten magischen Minuten nach der Geburt.

Zwar vergehen diese Minuten und Stunden des ersten Kennenlernens viel zu schnell – doch die Liebe bleibt. Bedingungslose Liebe und Hingabe – das haben mich meine Kinder auf eine Art und Weise gelehrt, die mir ohne Kinder nicht zur Verfügung gestanden hätte.

Dabei ist jedes kleine Wesen anders und bringt so viele neue und andere Impulse in das eigene Leben, die man vorher überhaupt nicht ermessen konnte. Mein Sohn hat seit seiner Geburt ganz andere Wesenszüge als meine Tochter, was ich sehr bereichernd und spannend finde. Die Zwillinge haben wiederum eine ganz eigene Faszination, die mich auch als erfahrene Mama von zwei Kindern nochmal ganz neu überrascht und eingenommen hat.

Kurzum: Es wäre wirklich zu schade gewesen, wenn eins meiner Kinder nicht geboren wäre. Auch wenn die Ankündigung einer Schwangerschaft vielleicht erstmal ein Schock ist (bei meinen Zwillis war sie das definitiv!), letztlich kann man sich nach einiger Zeit ein Leben ohne genau dieses Kind nicht mehr vorstellen. Jedes Kind erneuert das Familiengefüge – und ergänzt es zu einem wunderbaren neuen Gesamtbild.

Der Kopf

Tja, wenn das alles so einfach wäre, würde sich die Frage nach einem weiteren Kind ja gar nicht stellen. Dann wäre da nur Liebe und Vertrauen darauf, dass sich letztlich alles wunderbar fügen wird.

Aber seien wir realistisch: Wer schon einmal ein Baby bekommen und die ersten turbulenten Monate samt Schalfentzug, Milchstau, Koliken und Infekten mitgemacht hat, der weiß, wie viel Hingabe der kleine Herzensmensch verlangt. Die eigenen Grenzen werden dabei nicht respektiert, sondern immer wieder überschritten. Aber das ist ok, denn als Mama sind wir der Anker unseres Kindes in einer Welt, die ihm noch fremd ist und die viele Unsicherheiten mit sich bringt.

Das Wissen um die Schwierigkeiten, welche die erste Zeit mit einem Baby mit sich bringen kann, mag für manche Frauen eine Hürde auf dem Weg zum zweiten Kind sein. Das verstehe ich, denn als erfahrene Mama weiß man, dass in einigen Momenten die schiere Verzweiflung herrscht und man sich fragt, ob und wie man dem Leben mit Kind gewachsen sein wird.

Doch wer kann schon mit Gewissheit sagen, dass sich diese Situationen beim nächsten Kind wiederholen werden? Jedes Kind ist anders, jedes Neugeborene bringt bereits seinen eigenen Charakter mit auf die Welt und vielleicht entstehen Stressmomente gar nicht mehr in dem Umfang, in dem man sie erwartet.

Hinzu kommt, dass Mama bereits einiges an Erfahrung gesammelt hat. Man versteht sein Baby besser, weil das ältere Geschwisterchen ähnliche Verdauungsprobleme hatte und man somit das Schreien besser einordnen kann. Jede Mutter macht beim ersten Kind „Fehler“, einfach weil die Erfahrung fehlt und Zeichen noch nicht so gut gedeutet werden können. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich und unsere Kinder lieben uns auch dann aus vollem Herzen, wenn wir sie mit drei Monaten mal zu lange in ihrer Windel haben liegen lassen.

Sollte der Wunsch nach einem weiteren Kind also wirklich drohen an rein sachlichen Argumenten zu scheitern, rate ich sich hinzusetzen und Pro/Contra aufzuschreiben. Natürlich am besten gemeinsam mit dem Partner, denn so eine weitreichende Entscheidung sollte nach Möglichkeit nicht alleine getroffen werden. Durch eine Auflistung der Faktoren, die für bzw. gegen ein weiteres Kind sprechen kommt man miteinander auch viel sachlicher ins Gespräch, als das bei rein emotionalen Gründen der Fall ist. Noch zumal, falls sich beide Partner in diesem Thema nicht wirklich einig sind…

Einzelkinder

Nein, ich werde mich sicherlich nicht abschätzig über Einzelkinder äußern. Ich bin selber Einzelkind und habe es geliebt! Einzelkinder müssen nicht zwangsläufig soziale Defizite haben, sie werden nicht immer von Helikopter Eltern umflogen und sind genauso lebenskompetent wie Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen. Zudem kenne ich selber Mamas, die sich bewusst für ein Kind entschieden haben. Die Gründe dafür sind ganz individuell und sehr verschieden. Sie sind glücklich, so wie es ist – so sollte es sein.

Kinder allein machen nicht glücklich, das ist ein Irrglaube. Mehr Kinder zu haben macht demnach auch nicht glücklicher. Jede Mama, jeder Papa sollte für sich persönlich und als Paar überlegen, ob ein weiteres Kind möglich ist. Ein richtig oder falsch gibt es dabei nicht.

Aber wenn euer Herz euch sagt, dass da eigentlich noch Platz wäre für einen kleinen Hosenmatz, dann möchte ich euch in eurem Wunsch bestärken. Hört auf euren Bauch, habt Mut und wagt den Schritt – ein Kind mit all seinen wunderbaren Facetten ist einfach das größte Geschenk, das es gibt!

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Passend zum Thema habe ich noch einen spannenden Artikel für euch gefunden: Warum ein viertes Kind? Diese Frage hat sich Verena von MamaWahnsinnHochVier mit ihren drei Mädels auch gestellt. Ihre ganz persönlichen Überlegungen könnt ihr hier nachlesen.

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