Neulich war sie wieder da, die Angst. Ich hatte eine Schreckensnachricht gelesen, die meine Urängste berührte. Die Bloggerin Mia de Vries war nach langem Kampf im Alter von 29 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Sie hinterlässt einen vierjährigen Sohn. Für sie ist der Albtraum war geworden, vor dem sich wohl jede Mutter und jeder Vater fürchtet: Zu früh Abschied nehmen von der eigenen Familie. Und ich wurde schlagartig wieder daran erinnert, was wirklich zählt im Leben.
Da gibt es so viel Kleinkram, mit dem wir uns jeden Tag auseinandersetzen müssen. So viele Nebenschauplätze, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken. Man regt sich auf über den Stau auf den Straßen, schimpft über schlechte Schulnoten oder ärgert sich, dass der Regen den geplanten Familienausflug verdirbt.
Aber wisst ihr was? Das ist völlig egal. All diese Dinge mögen in sich ihre Relevanz haben – wirklich wichtig sind sie nicht. Wenn die Autofahrt 20 Minuten länger dauert: Was soll´s? Die Mathearbeit wurde versemmelt: Die nächste kommt bestimmt. Kein Zooausflug wegen des Regens: Gehen wir halt ins Aquarium. All das sind Peanuts verglichen mit den großen Einschlägen, die jeden von uns jederzeit treffen können.
Mir wird dies immer dann bewusst, wenn ein Kind krank ist. Zu sehen, wie kleine Kinder bereits unter einer fiebrigen Erkältung oder einem Magen-Darm-Virus leiden zeigt mir, wie fragil so ein kleines Leben ist. Manchmal stöhne ich innerlich, weil meine vier Kinder für Dauer-Action sorgen und ich mir etwas mehr Ruhe wünschen würde. Doch wenn sie krankheitsbedingt ruhig sind wünsche ich mir nichts mehr, als ihre lauten und kraftvollen Stimmen zu hören.
Das Leben ist so kostbar. Und ein Leben in Gesundheit führen zu dürfen ist alles andere als selbstverständlich. Als Familie zusammen sein zu können ist ein Geschenk, das wie ein kostbares Gut behandelt werden sollte. Viel zu schnell kann dieses Glück zerbrechen und dann wünschte man sich vielleicht, man hätte mehr von der Liebe gezeigt, die man als Mutter und Vater in sich trägt.
Daher gibt es bei uns keinen Abschied ohne ein „Ich hab dich lieb!“. Jedes Kind bekommt diese Worte von mir mit auf seinen Weg in den Tag – immer! Sie rufen dann zurück „Ich dich auch!“ und schwingen sich mit einem guten Gefühl auf ihre Fahrräder. Unser kleines Ritual, das ich auch bei meinen vierjährigen Zwillingsmädchen pflege. Ein Kuss auf die Wange, ein kurzes „Ich hab dich lieb!“ und schon geht es beschwingt hinein in ihren Kita-Raum. Unsere Wege trennen sich für eine gewisse Zeit des Tages. Aber sie trennen sich in Liebe.
Für liebevolle Gedanken, Gesten und Worte gibt es kein Limit. Es gibt schlichtweg kein zu viel an Liebe. Und wenn wir einmal von dieser schönen Welt gehen müssen, was bleibt denn dann von uns zurück? Wahrscheinlich kann jeder von uns diese Frage nur ganz persönlich für sich selbst beantworten. Ich für meinen Teil wünsche mir, dass meine Kinder wissen, dass sie von Herzen geliebt wurden. Dass sie für mich trotz ihrer Eigenheiten perfekte Wesen sind.
Ich denke, dass diese Energie der Liebe auch dann noch lange bleibt, wenn der Mensch Abschied von dieser Welt genommen hat.
Ich wünsche mir – sicherlich genau wie ihr – dass ich in vielen Jahrzehnten meine Enkel um mich herumspringen sehen werde. Zarte kleine Seelen, die irgendwann von meinen Kindern in die Welt gebracht werden. Erfüllt und gestärkt von einer Liebe, die ich Jahre zuvor meinen Kindern weitergegeben habe. Und wenn meine vier Kinder vielleicht jeweils zwei Kinder bekommen, dann wird diese Energie immer weiter in die Welt hinausgetragen und kann im Kleinen viele gute Dinge bewirken.
Also denkt doch beim nächsten Abschied mal daran, eurem Kind etwas von eurer Liebe mit auf den Weg zu geben. Mein Satz ist ja nur einer von vielen, der Kinder ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Ich bin mir sicher, ihr habt selber ganz viele andere tolle und liebevolle Ideen für all die Menschen, die euch am Herzen liegen.
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