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Fieberkrampf beim Kleinkind: Ich dachte, mein Kind stirbt!

Es war ein ganz normaler Tag im März. Meine knapp zweijährigen Zwillinge kränkelten ein wenig, ich merkte es daran, dass sie übellauniger als sonst und recht weinerlich waren. Körperliche Anzeichen wie Fieber, Hautrötungen o.ä. gab es allerdings nicht.

Nachdem der Vormittag so dahingeplätschert war, stand nachmittags Familienbesuch auf dem Programm. Meine Schwägerin samt Kind hatte sich angekündigt und da die Zwillinge nach ihrem Mittagsschläfchen wieder gestärkt schienen, gingen wir gemeinsam auf den Spielplatz.

Dort wurde getobt, gerannt und gebuddelt, und zum Glück war vom Anflug einer Krankheit nichts mehr zu spüren. Erst als wir Zuhause ankamen merkte ich, dass meine eine Maus leicht zitterte. Ich wickelte sie also in eine Decke und kuschelte sie wohlig auf meinem Schoß ein.

Während ich mich mit meiner Schwägerin unterhielt entspannte sich meine Tochter merklich in meinem Arm und begann sogar wohlig zu schnarchen.

Dann folgte dieses Gespräch: Schwägerin: „Was macht sie denn da?“ Ich: „Sie schnarcht.“ Schwägerin: „Nee, hört sich komisch an. Heb sie mal hoch.“ Ich: „Lass sie mal schlafen, ist doch das Beste für sie.“ Schwägerin: „Heb sie hoch!“

Ich hebe also meine Zweijährige hoch und merke, dass sie völlig erschlafft ist – keine Körperspannung, den Kopf nicht aufrecht, nichts. Dazu noch blau angelaufen im Gesicht.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, was in den nächsten Minuten bei uns los war. Panik, Schreie, Anruf bei 112, Kind sofort raus an die frische Luft gebracht – der blanke Horror.

Die paar Sekunden die vergingen, bis meine Tochter (von mir im Fliegergriff gehalten) plötzlich wieder einen Atemzug tat, kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Auf einmal war sie wieder „da“, ihre blaue Färbung ging zurück, sie weinte nicht, sondern saß nur ganz still auf meinem Schoß. Zum Glück hatte mir irgendeine helfende Hand einen Stuhl unter den Hintern geschoben – ich war selber kurz vor der Ohnmacht.

Der Notarzt kam nach langen Minuten des Wartens hereingerannt und entspannte sich merklich, als er das atmende und offensichtlich wieder ansprechbare Kind sah. Zur Sicherheit wurden wir in das nächstgelegene Krankenhaus gefahren und umgehend von einer Kinderärztin in der Notaufnahme empfangen.

Sie erklärte mir, dass meine Tochter einen Fieberkrampf gehabt hätte. Ich konnte das überhaupt nicht glauben! Erstens hatte keines meiner beiden älteren Kinder jemals einen gehabt (obwohl ich auch mit denen öfter mal zu Gast in der Notaufnahme war), und zweitens hatte ich keinen Krampf beobachtet, sondern ein völlig lebloses Kind in meinen Armen gehalten.

Dennoch umfasst der Begriff „Fieberkrampf“ auch diese Leblosigkeit. Ein Fieberkrampf kann sich unterschiedlich darstellen, ein versteifen der Gliedmaßen ist mit dem Begriff nicht ausschließlich gemeint. Umfangreiche fachliche Informationen zu einem Fieberkrampf findet ihr hier.

Im Krankenhaus blieben wir eine Nacht zur Überwachung. Meine Tochter erhielt regelmäßig fiebersenkende Medikamente und wurde von den Krankenschwestern kontrolliert. Zum Glück sank das Fieber kontinuierlich und so konnten wir am nächsten Tag, ausgestattet mit einem Notfallmedikament, wieder nach Hause gehen.

Seitdem ist sie – und ihre Zwillingsschwester – zum Glück von weiteren Krämpfen verschont geblieben. Den Schrecken werde ich allerdings nie vergessen!

Die wichtigsten Verhaltensweisen bei einem Fieberkrampf, so wie sie mir von mehreren Kinderärzten erklärt wurden, möchte ich gerne mit euch teilen:

1. Das fiebernde Kind NICHT fest zudecken und NICHT mit eigener Körperwärme zusätzlich erwärmen. 2. Ein luftdurchlässiges Oberteil und eine leichte Decke bis zur Hüfte reichen aus. 3. Die Entwicklung der Fieberkurve beobachten und rechtzeitig versuchen durch Wadenwickel oder medikamentös zu senken (im Fall meiner Tochter wurde mir empfohlen, zukünftig ab 38.5*C ein Zäpfchen zu verabreichen). 4. Für frische Luft sorgen, überhitzte Räume vermeiden. 5. Falls ein Krampf auftritt das Kind zuerst flach auf den Boden legen (damit es sich beim Krampfen nicht selber verletzen kann) und sofort den NOTARZT rufen.

Ich wünsche euch, dass ihr nie eine vergleichbare Situation erleben müsst. Falls doch hoffe ich, dass mein Erfahrungsbericht ein wenig dazu beitragen kann, eure Panik in diesem Moment zu lindern!

Habt ihr bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich sehr interessieren! Hinterlasst gerne einen Kommentar im Feld unter diesem Beitrag, Dankeschön 😊

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