Kennst du das auch: Die Nachmittage mit Kindern sind oft ellenlang und nicht sehr entspannt. Die Kids sind nach der Kita oder Schule erschöpft, quengelig und ohne Energie. Für uns Eltern ist das eine große Herausforderung, denn auch unsere eigenen Kräfte sind nach einem Arbeitstag bereits angekratzt und wir sehnen uns nach ein wenig Ruhe. Wie kann das am Nachmittag für die ganze Familie funktionieren?
Wichtig ist zunächst zu verstehen, was die Kinder am Vormittag geleistet haben. Die Stunden in Kita und Schule sind für sie ebenso anstrengend wie für uns Erwachsene eine Arbeitstag. Dies sollten wir anerkennen, unseren Kindern ihre Erschöpfung zugestehen und sie in unserem Familienmanagement berücksichtigen. Kinder brauchen Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Das gelingt am besten mit ein wenig Ruhe, zu viel Aktivität ist hingegen eher hinderlich.
Tipp 1: Hobbys in Maßen
Freizeitaktivitäten wie Musikschule oder Sportverein sind wichtige Ergänzungen für den Alltag unserer Kinder. Sie trainieren Fähigkeiten, die in der Schule häufig zu kurz kommen, fördern Talente und dienen als Ausgleich zum aufregenden Vormittag.
Allerdings sollten Freizeitaktivitäten auf wenige Wochentage beschränkt bleiben, um die Kinder nicht zu überfordern. Zu viele Hobbys setzen Kinder unnötig unter Druck und können auch zu Stress bei Mama und Papa führen. Schließlich sind sie es, die gerade junge Kinde zu ihrer Aktivität begleiten und somit ihre eigene Zeit binden.
Sofern das Kind verschiedene Hobbys ausprobieren möchte (was ja prinzipiell zu unterstützen ist), sollten diese nacheinander getestet werden. So lernt das Kind, sich zunächst konstant auf eine Aktivität festzulegen, anstatt dauernd etwas Angefangenes wieder abzubrechen. Natürlich ist die Häufigkeit der Aktivitäten auch abhängig vom Alter des Kindes. Mehr als drei Nachmittage sollten sie jedoch im Grundschulalter nicht einnehmen.
Tipp 2: Langeweile schätzen
Viele Eltern machen sich Gedanken, dass sich ihre Kinder ohne Freizeitaktivitäten Zuhause langweilen würden. Doch Langeweile ist etwas Gutes und sollte daher nicht negativ besetzt sein. Vielmehr kann sie als Motor für Kreativität betrachtet werden und Kinder dazu inspirieren, eigene Ideen zu entwickeln. In unseren Kindern schlummert ganz viel unentdeckte Kreativität. Sie haben häufig nur zu wenig Zeit, um diese zu entfalten oder sie sind vom spielerischen Angebot um sie herum so eingenommen, dass ihre eigenen Einfälle scheinbar nicht benötigt werden.
Wenn dein Kind also das nächste Mal sagt: „Mama, mir ist langweilig!“, dann freue dich darüber! Gerate nicht selbst ins Handeln weil du denkst, du müsstest dein Kind jetzt beschäftigen. Gib ihm vielmehr das Feedback, dass du von seinen eigenen Fähigkeiten sich etwas auszudenken überzeugt bist. Fühle dich nicht für das „Entertainment“ verantwortlich, sondern gib lediglich Impulse. Schlage ein paar simple Ideen vor, wie z.B. „Dann schau doch mal aus dem Fenster“ oder „Mal doch ein Bild“. Höchstwahrscheinlich wird dein Kind mit den Augen rollen und genau das nicht tun. Stattdessen wird es sich eine eigene Beschäftigung suchen und seine Phantasie spielen lassen. Und du kannst in dieser Zeit selber ein wenig regenerieren.
Tipp 3: Eher wenig als zu viel verplanen
Neben den bereits erwähnten Freizeitaktivitäten gibt es im Familienalltag täglich viele weitere Dinge, die man am liebsten alle gleichzeitig erledigen möchte. Sei es der Einkauf, die Wäsche, der Haushalt oder das Entsorgen der Altglas-Flaschen… – irgendwas ist immer. Um hier nicht in Stress zu verfallen ist es wichtig, die Dinge zu priorisieren. First things first. Erledigt wird am Nachmittag nur das, was am Wichtigsten ist. Da kann das Altglas dann ruhig drei Tage später entsorgt werden, anstatt diese Tour noch zu erledigen. Der Einkauf sollte mit Hilfe eines Essensplans möglichst gemeinsam am Wochenende getätigt werden. Tipp: Auf Mama&Co bekommst du bald die Möglichkeit, dir deinen Wochenplaner für Einkäufe und andere Aktivitäten kostenlos herunterzuladen. Abonniere einfach meinen Newsletter, darin informiere ich dich umgehend, sobald der Planer online ist.
Ziel muss es sein, die Nachmittage möglichst frei zu halten, bzw. eher wenig Zeit zu verplanen. Zeitdruck ist einer der größten Stressfaktoren für Familien überhaupt. Du solltest ihn unbedingt vermeiden, um einen entspannten Nachmittag mit deinen Kindern genießen zu können. Tipps für ein gutes Zeitmanagement findest du übrigens gleich hier. Unverplante Zeit am Nachmittag ermöglicht es dir, Qualitätszeit mit deinem Kind zu verbringen. Einfach mal wieder ein Brettspiel gemeinsam spielen oder einen schönen Film zusammen schauen – klingt das nicht viel besser, als hektisch durch die Woche zu rasen?
Tipp 4: Zeitpuffer & Zeitmanagement
Es gibt diese Nachmittage, die einfach vollgestopft sind. Man ahnt schon vorher, dass es nicht gut gehen wird, aber irgendwie lassen sich gerade an diesem Tag die Verpflichtungen nicht verschieben. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, um die Hektik am Nachmittag zu entzerren.
Zum einen solltest du versuchen, so viel Zeitpuffer wie möglich zwischen den einzelnen Aktivitäten einzuplanen. Wenn schon mehrere Dinge auf einmal kommen, dann bitte nicht im Stakkato Rhythmus hintereinander. Termine sollten so geplant werden, dass sie realistisch durchführbar sind. Falls von vornherein klar ist, dass du einen Termin nicht einhalten kannst, dann sage ihn ab. Es lässt sich sicherlich ein neuer Tag dafür finden. Das vermeidet Stress bei dir und deinem Kind. Denn ohne Zeitpuffer mit Kindern hin und her zu hetzen ist für beide Seiten unheimlich nervenaufreibend.
Zum anderen brauchst du für diese Tage ein besonders effektives Zeitmanagement. Durchdenke stressige Nachmittage mindestens schon am Abend vorher: Wo musst du wann sein, was brauchst du für die Termine, woran müssen deine Kinder unbedingt denken? Mach dir Notizen in dein Handy, auf die du dann zurückgreifen kannst. Das entlastet deinen Mental Load in der akuten Situation und gibt dir Sicherheit. Je besser du es schaffst, durch einen vollgepackten Nachmittag zu kommen, umso ruhiger werden auch deine Kinder bleiben. Also plane vorausschauend und denke daran, deinen Stress nicht an deinen Kindern auszulassen. Weitere Tipps findest du in meinem Beitrag Zeitmanagement für Mütter.
Tipp 5: Entspanntes Abendritual
Das Abendritual liegt oft wie ein großer Berg vor einem, für dessen Besteigung man kaum noch Energie hat. Abendessen vorbereiten, Tisch decken, gemeinsam Essen, Zähne putzen, umziehen, Geschichte vorlesen, Küche aufräumen…die Aufgaben zum ende des Tages scheinen endlos zu sein. Dazu kommt noch die Erschöpfung von beiden Seiten, also von dir und deinem Kind. Das sind die besten Voraussetzungen für Stress und gereizte Stimmung, die ja eigentlich gerade am Abend vermieden werden sollten. Viel schöner wäre es doch, wenn man den Tag harmonisch und in Ruhe ausklingen lassen könnte und ein entspanntes Gute-Nacht-Küsschen die Hektik des Alltags vergessen ließe.
Damit das gelingt ist es wichtig, die Aufgaben des Abendrituals zu entzerren, um so Überforderung und Anspannung zu vermeiden. Die Kartoffeln für das Essen können beispielsweise mittags schon vorgekocht werden, oder die geschmierten Brote bereits am Nachmittag in den Kühlschrank geschoben werden. Die Vorbereitung des Essens parallel zur Kinderbetreuung ist eine der größten Schwierigkeiten am Abend. Schaue also, dass du diese doppelte Herausforderung möglichst vermeidest. Ebenso ist es sinnvoll, einige Aufgaben deinem Kind zu übertragen. Je nach seinem Alter kann es vielleicht schon den Tisch decken, oder sich anschließend alleine umziehen. Auch deinen Partner solltest du nach Möglichkeit in euer Abendritual einbinden, damit sich die Last auf eurer beiden Schultern verteilt.
Noch ein Tipp: Fange lieber 15 Minuten früher mit der Gestaltung des Abends an, als 10 Minuten zu spät. So brauchst du dich nicht über dein trödelndes Kind ärgern oder bist schon so am Ende deiner Nerven angekommen, dass die gemütliche Vorlesezeit doch wieder gestrichen wird. Vielleicht habt ihr dann sogar noch ein bisschen Zeit für gemütliches Beisammensein, wie zum Beispiel bei einem gemeinsamen Brettspiel. Das Abendritual beschließt einen kostbaren Tag im Leben deiner Familie. Es sollte einer regelmäßigen Routine folgen und einen positiven Abschluss haben. Innige kleine Momente, in denen du und dein Kind euch ganz nahe sind und die Welt draußen warten muss. Das Gefühl von „alles ist gut“, das du deinem Kind für die Nacht auf den Weg gibst. Und das warme Gefühl in deinem Herzen, wenn ein herausfordernder Tag zu einem guten Abschluss gekommen ist.
Was ein gelungenes Abendritual beinhalten sollte und wie genau es dir gelingt, den Tag mit deinem Kind liebevoll und ohne Stress ausklingen zu lassen, das erfährst du in meinem nächsten Beitrag auf Mama&Co. Trage dich einfach kostenlos und unverbindlich in meinen Newsletter ein und erhalte regelmäßig Tipps für dein erfolgreiches Familienmanagement 🤍
Du sucht noch ein paar Ideen, wie du einen entspannten Nachmittag mit deinem Kind gestalten kannst? Bitteschön:
Zusammen lesen
Etwas basteln
Gemeinsam malen
Stifte anspitzen und nach Farben sortieren
Eine Lernapp spielen
Einen Familienfilm anschauen
Einen neuen Spielplatz entdecken
Zutaten für ein leckeres Abendessen einkaufen
Zusammen kochen
Papa von der Arbeit abholen
Fahrradfahren üben
Straße mit Kreide verschönern
Kuchen backen und naschen
Einen Brief an Oma und Opa schreiben
Dein Kind fragen, worauf es Lust hat!
Tipp: Besonders schön entspannt es sich in einer Hängematte. Das Schaukeln wirkt oft beruhigend auf Kinder und tut ihnen gerade nach einem anstrengenden Vormittag gut. Schöne Modell auch für die Wohnung gibt es zum Beispiel bei Tropilex. Super Qualität zu einem fairen Preis und mit tollen Designs. Kannst du dir gleich hier anschauen und direkt nach Hause liefern lassen!
Die kleinen und für uns unspektakulären Dinge sind oft die Schönsten für unsere Kinder. Mach es dir nicht schwerer als nötig, sondern gönne dir und deinem Kind ganz unkomplizierte Zeit zusammen. So ein Nachmittag gibt euch beiden Kraft für die nächsten Tage!
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