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Wenn Freundinnen Mütter werden – und sich dabei verlieren

Ich habe eine Gruppe von Freundinnen, mit denen ich mich mehr oder weniger regelmäßig treffe. Mädelsrunde nennt sich das bei uns, obwohl wir unsere Mädchenzeit dann doch schon ein paar Jahre hinter uns gelassen haben.

Angefangen hat alles, als ich geheiratet habe. Besagte Mädels kannten sich damals noch nicht, waren aber Freundinnen von mir. So telefonierten sie sich zusammen und planten einen Junggesellinnenabschied für mich, der uns allen bis heute unvergessen ist (fragt nicht…). Die Hochzeit verging, die neu gewonnenen Freundschaften blieben. Bis heute.

Ich empfinde es als Geschenk, wenn Menschen so viele Jahre an meiner Seite bleiben. Dabei ist die Häufigkeit mit der man sich sieht oder simst eigentlich gar nicht entscheidend. Wichtig ist eher die gemeinsame Basis, die einen verbindet und über die Jahre zusammenhält. Aber was ist, wenn die sich verändert – und irgendwann auseinanderdriftet?

Aus Freundinnen werden Mütter

Als wir uns zu einer Gruppe fanden, waren wir deutlich jünger, hatten andere Interessen und vor allem: Wir hatten keine Kinder. Versteht mich nicht falsch, wir alle lieben unsere Kinder von Herzen und jedes Baby war heiß ersehnt. Ein Leben ohne die Minis? Für jede von uns unvorstellbar.

So erweiterte sich unsere Runde von Jahr zu Jahr. Aus ursprünglich fünf Freundinnen wurde über die Jahre eine Mannschaft von 14 Teammitgliedern. Zwar waren unsere Kinder (außer im Babyalter) nie körperlich bei unseren Treffen dabei, ihre Anwesenheit dominierte jedoch zusehends unsere Gespräche.

Natürlich ist es wichtig, sich mit Freundinnen über den Nachwuchs auszutauschen. Sorgen, die die eine vielleicht gerade plagen, hat eine andere bereits durchlebt und kann mit Tipps und moralischer Unterstützung weiterhelfen. Babykost, wunder Po, erste Gehversuche, Kitabeginn, Einschulung – das alles haben wir schon zusammen erlebt. Das ist schön, aber es sollte nicht das einzige sein.

Was mir fehlt sind Gespräche über uns. Über mich, meine Gedanken, Ziele, Ambitionen. Über meine Freundinnen, ihren Alltag, ihre Sorgen, ihre Wünsche. Es gibt diese Gespräche, sie tauchen immer wieder kurz auf und dann spitze ich die Ohren. Doch ganz schnell führt die Erzählung persönlicher Sorgen zu Schulproblemen der Minis und die Wünsche für die eigene Zukunft beziehen sich nur noch auf schnelle Entwicklungsschritte des Kleinkindes.

Zuerst Mutter, dann Freundin – oder andersrum?

Einerseits kann ich das nachvollziehen – wie denn auch nicht, schließlich habe ich selber vier Kinder und ein Großteil meines Denkens wird natürlich von ihnen bestimmt. Das ist auch ok, so ist das als Mama nun mal.

Aber ich bin auch noch ich. Und ich würde gerne noch von meinen Freundinnen als die Person wahrgenommen werden, die ich zu Beginn unserer Freundschaft war. Denn die gibt es noch, auch wenn sie sich in den vergangenen Jahren entwickelt und verändert hat.

Genau so möchte ich wissen, wie es meinen Freundinnen geht. Ihnen ganz persönlich, als Frau und erwachsener Mensch. Aber ich habe das Gefühl, ich komme da nicht mehr an sie ran. Oder ich komme zu wenig an sie ran und für mich ist das nicht ausreichend.

Ich bin meinen Freundinnen überhaupt nicht böse. Sie sind alle herzensgute Menschen und Mütter, die jeden Tag ihr Bestes geben, um ihren Familien ein glückliches Leben zu ermöglichen. Es macht mich einfach nur ein bisschen traurig. Für mein Empfinden habe ich etwas verloren und wahrscheinlich keine Möglichkeit, es irgendwann zurück zu bekommen.

Unsere Freundschaft hat sich verändert und ich möchte sie auch jetzt nicht missen. Sie berührt und inspiriert mich bloß nicht mehr so, wie sie es früher getan hat. Und das finde ich schade.

Wie geht es euch mit euren Freundinnen? Gab es mit der Geburt eurer Kinder große Veränderungen im Freundeskreis?

Ich freue mich wie immer auf eure Kommentare!

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