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Mamas Selbstkritik ~ Immer dieses “hätte, könnte, sollte”

Jeden Abend denke ich kurz darüber nach, wie der vergangene Tag so war. Klar, bei vier Kindern ist der meistens vollgepackt und ich bemühe mich nach Kräften, jedem Kind individuell gerecht zu werden. Trotzdem ist mir aufgefallen, dass ich meine Leistung an einem Tag häufig schlechter beurteile als den Tag an sich. So nach dem Motto: War ein schöner Tag, aber ich hätte noch dieses machen können und jenes schaffen sollen. Selbstkritik statt Eigenlob.

Hohe Ansprüche

Nur selten gelingt es mir, meine eigenen Ansprüche zu erfüllen. Und die sind hoch, viel höher auch als meine Erwartungen an meine Umwelt. Mit mir selbst bin ich weitaus strenger als mit anderen vertrauten Personen aus meinem Umfeld. Wieso ist das eigentlich so? Warum bin ich so freigiebig mit meiner Selbstkritik, aber so sparsam damit, mir selber mal auf die Schulter zu klopfen? Ich fände es nett von mir, wenn ich öfter mal netter zu mir wäre.

Es beruhigt mich ein bisschen zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. So oft lese ich Kommentare von Mamas, die unzufrieden mit sich sind, die befürchten keine gute Mutter zu sein und unendlich traurig darüber sind, ständig an ihren eigenen Maßstäben zu scheitern. Das Ziel heißt Perfektion, alles darunter ist unzureichend.

Dabei wird diese Selbstkritik nur selten von außen befördert. Bei mir ist das zumindest nicht der Fall und ich glaube, auch viele andere Mamas leiden eher unter dem inneren Druck, als unter Abwertung von außen. Es ist dieses kleine Teufelchen auf der Schulter, das einem gemeine Sachen einflüstert – und man schafft es einfach nicht, ihm den Mund zuzukleben.

Ich müsste statt Gut gemacht

Gerade jetzt, wo ich hier sitze und schreibe, gucke ich hoch und denke mir: Boah, das Sofa müsste mal wieder dringend abgesaugt werden! Wie das aussieht, total fusselig. Na klar, haste ja auch schon seit längerem nicht mehr gemacht. Genau so wenig wie die Betten neu bezogen, die Vorhänge gewaschen, den Bücherschrank geordnet und das Altpapier entsorgt. Kann doch wohl nicht so schwer sein, also warum schaffst du das nicht?

Ich könnte ja auch mal über die Dinge nachdenken, die ich in den letzten Tagen gut gemacht habe. Ist ja nicht so, als ob es die nicht gäbe. Nur irgendwie liegt da nicht so der Fokus drauf. Was ich gut mache, empfinde ich als selbstverständlich. Was ich nicht schaffe, als persönliches Versagen.

Nicht immer. Aber leider immer noch viel zu oft.

Wie geht es euch mit dem Thema Selbstkritik? Seid ihr streng mit euch, oder lobt ihr euch auch mal für eure Leistungen? Ich freue mich sehr über euer Feedback im Kommentarfeld!

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