Momentan stecken wir noch mittendrin in der Corona-Krise. Der Höhepunkt der Infektionen ist (wahrscheinlich) noch nicht erreicht, Bildungseinrichtungen und Geschäfte sind weiterhin geschlossen und wir können nicht absehen, wann unser Leben wieder in gewohnten Bahnen verlaufen wird. Eine Zeit der Unsicherheit und Unwägbarkeiten, die wir als Gesellschaft zusammen durchstehen müssen. Dennoch glaube ich, dass diese Krise auch Chancen für uns bereithält.
Da ist zum einen die Veränderung, die auf gesellschaftlicher Ebene spürbar ist. Nachbarn hängen Hilfsangebote für Einkäufe und Erledigungen älterer Hausbewohner aus. Sie bieten Menschen Unterstützung an, die vorher nur am Rande ihrer Wahrnehmung existierten. Kleine Gesten, die Verantwortung für die schwächeren Glieder unserer Gesellschaft ausdrücken und von Herzen kommen. Ohne den Gedanken einer Gegenleistung, einfach aus reiner Hilfsbereitschaft.
Einfach mal DANKE sagen
Für mein Empfinden ist auch eine neue Kultur der Dankbarkeit entstanden. Da gibt es online und offline unzählige Initiativen, seinen Mitmenschen einfach mal Danke zu sagen.
Danke, dass du da bist. Danke, dass es dich gibt. Danke, dass du für mich und uns alle arbeiten gehst.
Diese tiefempfundene Dankbarkeit richtet sich vorbehaltlos an ganz unterschiedliche Berufsgruppen unserer Gesellschaft. Ärzte und medizinisches Personal sind wichtig, sogar lebenswichtig für uns. Sie leisten Großartiges und wir können uns glücklich schätzen, dass wir auf ihre Hilfe bauen dürfen. Doch es geht nicht nur um Ärzte.
Auch andere Berufsgruppen werden nun in den Fokus gerückt und erfahren eine Wertschätzung, die ihnen bisher verwehrt geblieben ist: Was wären wir ohne die fleißigen Arbeitskräfte im Supermarkt? Menschen, die Regale mit Waren für uns aufstocken und diese dann für uns abkassieren. Wie gut, dass der Tankwart noch zur Arbeit geht – sonst würde unsere Mobilität noch weiter eingeschränkt, als sie ohnehin schon ist. Danke, liebe Müllmänner, dass ihr unseren Abfall auch jetzt noch entsorgt und uns nicht darauf sitzen lasst. Toll, liebe Postboten, dass ihr uns diesen Kommunikationsweg offenhaltet – auch wenn ihr momentan sicherlich unter der doppelten Packetlast ächzt.
So viele Gründe gibt es, um dankbar zu sein und diese Dankbarkeit auch zu zeigen. Dankbarkeit ist eng verbunden mit Wertschätzung. Und wenn wir es schaffen, unseren Mitmenschen mehr Anerkennung zu zeigen, dann ist das gleichzeitig eine Chance um mehr Licht und Liebe in unsere Welt zu bringen.
Mehr Wertschätzung – auch für die kleinen Dinge
Doch ich sehe Chancen nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene. Ich nehme bei mir ganz persönlich Veränderungen wahr. Beispiel Lebensmittel: Als ich vor ein paar Tagen Kartoffeln kochen wollte, fielen mir ein paar übrig gebliebene Kartoffeln aus der letzten Packung in die Hände. Sie waren schon recht weich, hatten ausgetrieben und nicht so appetitlich wie die frischen. Doch für mich waren sie wertvoll geworden. Ich wusste nicht, wann ich das nächste Mal einkaufen gehen würde und ging daher sparsam mit meinen Vorräten um. Somit wanderten die älteren Kartoffeln in den Kochtopf, die neuen zurück ins Regal. Ich bin ehrlich: Vor der Corona Krise wären sie eher in den Mülleimer gewandert, der Nachschub schien ja unbegrenzt.
Überhaupt bin ich sparsamer geworden, was den Verbrauch von Dingen betrifft. Spültabs, Waschmittel, Duschgel – ich überlege mir nun sehr genau, ob die Spüle wirklich voll, der Waschgang wirklich nötig und das Duschgel wirklich leer ist. Ein neuer Blick auf die Dinge hat sich bei mir entwickelt, der mich bewusster und nachhaltiger leben lässt. Das empfinde ich als sehr positiv.
Inmitten der Krise weiß man nun mehr zu schätzen, was vorher selbstverständlich war. Der Alltag mit Kita und Schule, der zwar jeden Tag anders, aber dennoch „nur“ Alltag war. Wie sehr wünscht man sich jetzt diese Normalität zurück, wie schön wäre zumindest mal ein kinderfreier Vormittag. Die Urlaubsplanung, bei der einem zumindest gedanklich die Welt offenstand.
Stattdessen ist unser Osterurlaub abgesagt und der Sommerurlaub ungewiss. Nichts ist momentan so, wie es einmal war. Das schwierige daran ist, dass wir nicht wissen, wie lange dieser Zustand andauern wird. Wie lange wird Corona uns noch akut im Griff haben – und wie geht es danach weiter? Fragen, deren Antworten wir heute noch nicht kennen.
So bleibt uns nur, jeden Tag so zu nehmen, wie er ist. Das beste aus den schwierigen Umständen zu machen, die uns das Virus auferlegt hat. Dankbar zu sein für die eigene Gesundheit und dafür zu sorgen, dass auch die Menschen in unserem Umfeld gesund bleiben. Wir werden das schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Und vielleicht sehen wir dann mit etwas Abstand, welche Chancen diese Krise uns eröffnet hat.
Übrigens: Ideen, mit denen Geschwister sich spielerisch die Zeit vertreiben können, habe ich in diesem Beitrag für euch gesammelt.
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