Eine Städtereise mit Kindern kann anstrengend sein – muss sie aber nicht. Wichtig ist ein gute Planung des Aufenthalts mit einer gesunden Balance aus Sightseeing und Chill out. Ich habe Bangkok mit vier Kindern im Alter von 3-13 Jahren bereist und werde die Eindrücke aus dieser dynamischen 8 Millionen Metropole wohl nie vergessen – und meine Kinder auch nicht.
Hier stelle ich euch unsere 3 Top Ausflugsziele vor, die sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder interessant sind und garantiert keine Langeweile aufkommen lassen.
Wichtig zu wissen: Egal welche Fahrtzeit euch zu den Sehenswürdigkeiten genannt wird – verdoppelt diese! Durch den permanenten Stau in Bangkoks Straßen wird auch der kürzeste Ausflug zum mehrstündigen Programm. Auch die U-Bahn ist oft so voll, dass man gar nicht in den einfahrenden Zug einsteigen kann. So lange man genug Zeit einplant ist das kein Problem, es sollte jedoch schon bei der Gestaltung des Tages berücksichtigt werden.
Jeder der genannten Ausflüge hat entweder einen Vor- oder Nachmittag gedauert, so dass meine Dreijährigen Zwillinge mittags ihr Schläfchen halten konnten.
Der Tempel des Goldenen Berges Unzählige Tempel gibt es in Bangkok, denn sie bilden die Grundpfeiler der Thailändischen Kultur. Doch welchen Tempel lohnt es sich mit Kindern zu besichtigen, die vielleicht lieber im Pool planschen würden, als sich bei 30* vermeintlich langweilige Buddha-Figuren anzuschauen?
Klare Empfehlung: Der Wat Saket – Tempel des Goldenen Berges.
Zunächst mag der Aufstieg über 344 Stufen bis hoch zur goldenen Kuppel abschreckend wirken. Doch die Stufen sind recht flach und auch für Kinderbeine gut zu meistern. Zudem gibt es während des Laufens so viel zu entdecken: Zauberhafte Figuren säumen den Weg, Wasser plätschert einen kleinen Wasserlauf entlang und die Vegetation ist so üppig, dass man durch sie wie einen Korridor schreitet.
Immer wieder unterbrechen Treppenabsätze den Aufstieg.
Dort hängen kleine und groß Glocken, die von den Besuchern im vorbeigehen geläutet werden können, ebenso wie ein riesiger Gong. Der Gedanke dahinter: Laut buddhistischem Glauben sollte man täglich gute Taten vollbringen, damit einem diese im nächsten Leben positiv angerechnet werden. Mit dem Schlagen der Glocken oder des Gongs informiert man die himmlischen Wesen über die eigenen Handlungen.
Meine Frage, welche guten Taten sie denn dem Himmel übermitteln würden, brachte meine Großen für den Rest des Aufstiegst zum Schweigen und führte noch im Nachhinein zu einer angeregten Diskussion über Glaube und Reinkarnation – sehr spannend!
Wenn man endlich die 344 Stufen bewältigt hat, wird man mit einem spektakulären 360* Ausblick auf Bangkok belohnt. Die Kleinen konnten zum Glück nicht eigenständig über die Balustrade schauen, dafür hatten sie ihren Spaß beim Rennen um die goldene Spitze.
Der Wat Saket ist ein wirklich außergewöhnlicher Tempel. Im Gegensatz zum Wat Pho, der uns mit seiner 46 Meter langen liegenden Buddha Statue auch sehr beeindruckt hat, ist er nicht ganz so von Touristen überlaufen. Als wir gegen 16h dort ankamen, waren nur noch wenige Besucher vor Ort und wir konnten die besondere Atmosphäre dieses heiligen Ortes weitgehend ungestört genießen.
Besuch einer Schlangenfarm Die Schlangenfarm im Queen Saovabha Memorial Institute ist für Kinder und Erwachsene eine Attraktion. Dutzende Schlangenarten werden hier gehalten und erforscht.
Es gibt unterschiedliche Gehege sowohl im Außen- als auch im klimatisierten Innenbereich. Der Außenbereich ist aufgebaut wie eine kleine Grünanlage und recht hübsch angelegt. Die Wege entlang der Schlangen führen immer wieder an kleinen Wasserbecken mit Fröschen und Wasserschlangen vorbei, so dass für viel Abwechslung gesorgt ist.
Kleiner Nachteil: Leider sind die Terrarien so hoch, dass man kleine Kinder permanent hochheben muss, damit sie etwas sehen können. Aber die schöne Umgebung mit üppiger Vegetation und quakenden Fröschen war auch so interessant für die Minis.
Der Innenbereich beherbergt weitere exotische Schlangenarten und das Auditorium. Hier findet täglich um 11Uhr eine Schlangenshow statt. Dabei wird den Schlangen ihr Gift entnommen und interessante Fakten rund um die spezifische Schlangenart vermittelt. Dank Videoscreen kann man auch in den hinteren Reihen erkennen, wie der Biss der Schlange ihr Gift freisetzt und dieses in einen Becher tropft.
Wichtig zu wissen, dass dies medizinischen Forschungszwecken dient, denn aus dem abgesonderten Gift wird mit Hilfe eines speziellen Verfahrens das Gegengift für Schlangenbisse entwickelt. Auch wenn unsere Kinder die englischen Erklärungen des Fachmanns kaum verstehen konnten, waren sie doch absolut fasziniert von dem beeindruckenden Vorgang der Giftentnahme.
Nicht den Gang in die 1. Etage vergessen
Dort finden sich Exponate von Schlangen, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen zum Staunen bringen: Riesige Skelette kann man dort sehen, in Flüssigkeit konservierte Schlangen, ellenlange Schlangenhäute und den Querschnitt einer Schlange mit Blick auf ihre innere Struktur.
Natürlich soll das Institut dem Erhalt und der Erforschung dieser einzigartigen Reptilien dienen. Daher ist es selbstverständlich, dass auf das Wohlergehen der lebenden Schlangen geachtet wird (diese werden z.B. nur alle drei Monate „gemolken“, damit sie genug Zeit zur Regeneration haben), und es Hinweisschilder zur Herkunft der ausgestellten Exponate gibt.
Bei meinen Kindern hat die Schlangenfarm im Queen Saovabha Memorial Institute einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Immer wieder möchten sie die Bilder anschauen und unsere Erklärungen zum Gesehenen hören. Der Eintritt von 200 Baht (ca. 5€ pro Person) hat sich definitiv gelohnt!
Flussfahrt auf dem Chao Phraya So eine Städtereise kann für die Kinder ganz schön anstrengend sein. Da tut es gut, auch mal einen halben Tag nicht zu laufen. Wie schön, wenn man dabei noch die Zeit gut nutzt und Bangkok mal aus einer ganz anderen Perspektive kennen lernt!
Absolut empfehlenswert ist daher eine Fahrt auf dem Chao Phraya River. Die Skyline Bangkoks zieht an einem vorbei, der Wind macht die Fahrt wunderbar angenehm und meine Dreijährigen nutzten den sonoren Motorenklang direkt für ein kleines Erholungsschläfchen.
Toll für Kinder und Erwachsene: Die Blue Line legt an unzähligen Attraktionen an und man kann dort beliebig aus- und wieder einsteigen (Hop on / Hop off). Zwar gilt die Blue Line als Touristenlinie und oftmals wird die Yellow Line als günstiger und authentischer empfohlen, da sie vornehmlich von Einheimischen genutzt wird.
Mit Kindern würde ich jedoch definitiv zur Blue Line raten.
Zum einen gibt es dort keine Wartezeiten – im Gegensatz zur Yellow Line, wo mindestens 50 Personen auf die Ankunft des nächsten Boots warteten. Zeit ist im Urlaub besonders kostbar und die würde ich nicht wegen des Aufschlags von ca. 5€ pro Fahrtstrecke (für alle 6 Personen) mit Warten vergeuden.
Zum anderen werden die Sehenswürdigkeiten der angefahrenen Haltestellen per Ansage auf Englisch erläutert. Somit bekommt man einige Hintergrundinformationen und muss nicht während der Fahrt im Reiseguide schmökern – und versuchen den Kindern die Infos ins Ohr zu brüllen.
Da die Kinder sich eine Pause wünschten, stiegen wir an keiner Haltestelle aus. Vielmehr nutzten wir die Blue Line zur Rundfahrt und bezahlten nach dem letzten Stopp direkt an Bord für den Rückweg. Die 75 Minuten, die wir für die Tour benötigten, füllten perfekt einen Vormittag in Bangkok aus, der insbesondere den Kindern sehr gut gefallen hat.
Die vielen Sinneseindrücke wie z.B. das Knattern des lauten Motors, der Geruch des Treibstoffs und die Aussicht auf Stelzen- sowie auf Hochhäuser haben meine Großen nachhaltig beeindruckt.
Auch wenn Bangkok eine pulsierende und teils überfüllte Großstadt ist, haben wir uns doch zu jeder Zeit dort sicher gefühlt. Natürlich muss man vor allem bei Kleinkindern darauf achten, dass man sie im Gewusel nicht verliert. Doch die Thais sind absolut friedliche und freundliche Menschen und die netten Gesten meinen Kindern gegenüber kamen immer von Herzen.
Ein wunderschönes Land und eine beeindruckende Stadt, die auf jeden Fall eine Reise mit Kindern wert ist!
Falls ihr euch vor oder nach eurem Aufenthalt in Bangkok ein wenig erholen möchtet, habe ich auch noch eine Empfehlung für euch: Der Robinson Club in Khao Lak bietet Strandurlaub vom Feinsten und eine gute Ausgangslage, um die spannende Umgebung rund um Khao Lak zu ergründen. Meinen ausführlichen Reisebericht lest ihr hier.
Habt ihr weitere Tipps für Bangkok? Immer her damit und gerne direkt in die Kommentare schreiben – vielen Dank!
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