Ja, sie sind goldig, öffnen Herzen und haben unbestreitbar ihren ganz eigenen Charme: Babys sind kleine Wunder, die ihren Betrachtern mühelos ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Vier Mal durfte ich diese einmalig schöne Zeit erleben. Doch jetzt bin ich froh, dass die Babyzeit meiner Kinder vorbei ist.
Nach zwei Babys hatte ich noch nicht genug. Zu groß war mein Kinderwunsch und die Sehnsucht nach der Magie des Anfangs, die wohl jedes neugeborene Leben verströmt. Mein Wunsch wurde Wirklichkeit und ich wurde mit Zwillingen beschenkt, die den Alltag meiner Familie noch einmal ganz auf Anfang zurücksetzten.
Die Babyzeit genießen
Während meine älteren Kinder bereits im schulpflichtigen Alter waren, begann mit den zwei Babys alles von vorn. Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr empfand ich noch genau so besonders wie bei meinen älteren Kids. Vielleicht konnte ich diese Abschnitte sogar noch mehr genießen, da ich einfach schon eine gewisse Sicherheit als Mutter hatte.
Andererseits waren meine Zwillingsmädchen natürlich auch eine besondere Herausforderung und ich war gerade in der ersten Zeit froh, dass ich bereits Routine in der Babyversorgung hatte (hier lest ihr meine Tipps für das erste Jahr mit Zwillingen). So oft war ich dankbar für das doppelte Geschenk meiner Babys und bemühte mich, ihre Babyzeit so bewusst wie möglich zu erleben.
Denn, wie jede Mutter weiß, die Zeit verfliegt viel zu schnell. In einem Moment stöhnt man noch über schlaflose Nächte und im nächsten Moment kauft man schon das größere Bett, weil die Kinder aus dem Kleineren herausgewachsen sind. Dabei wäre es so schön, wenn man in einigen Situationen die Zeit anhalten könnte. Es wäre Balsam für die Seele, Augenblicke festhalten und ganz tief in seiner Erinnerung einspeichern zu können. Bei einigen Momenten gelingt uns das. Andere entfleuchen ganz unbemerkt.
5 Monate ist toll – 5 Jahre auch
Doch je älter meine kleinen Nachzügler werden, desto mehr lerne ich ihre Entwicklungsschritte zu schätzen. Bald werden sie fünf Jahre alt und sind jetzt schon so verständig, dass ich manchmal nur den Kopf schütteln kann. Sie eifern ihren großen Geschwistern nach und entwickeln sich im Sauseschritt. Die ersten Buchstaben schreiben? Check, gelernt. Skifahren samt Tellerlift auf dem Berg? Kein Problem. Die Katze füttern, wenn Mama es sagt? Schon erledigt.
Lernen geschieht in diesem Alter in jedem Lebensmoment. Viele kleine Lernschritte, die den Familienalltag so viel leichter machen. Plötzlich muss man nicht mehr schweißgebadet alle Winterstiefel anziehen – die Kinder können das selber. Alleine Händewaschen, die Hose anziehen, an die Sporttasche denken, den Geschwistern die Tür öffnen… toll, wenn man als Eltern ein paar Aufgaben abgeben kann. Ein großer Vorteil gegenüber der Babyzeit, bei der man 24/7 für alles verantwortlich ist.
Nun habe ich mich sogar getraut, alleine mit meinen beiden Kleinkindern zu verreisen. Das wäre noch vor einem Jahr undenkbar für mich gewesen. Jetzt hat es super geklappt. Ich fühle mich immer mehr wie in einem Team mit meinen Mädels und zusammen erleben wir die tollsten Sachen. Natürlich kann ich beim Frühstück noch immer keinen Kaffee in Ruhe austrinken. Und der Tag endet für mich um 19Uhr mit Zimmerdienst, wenn ich die beiden ins Bett gebracht habe. Sie sind Kinder und geben den Takt vor, nach dem ich tanze.
Neuordnung des Familienlebens
Doch ganz langsam fangen wir an, uns im gleichen Takt zu bewegen. Zumindest nähern wir uns immer weiter an. Sie billigen mir meine 5 Extra-Minuten am Abend zu, wenn ich gerne im Restaurant noch meinen Wein austrinken will. Wenn es mir nicht gut geht kann ich um 10 Minuten Ruhe bitten – und bekomme zumindest 5. Ich kann ihnen Dinge erklären und ihre kleine Welt Schritt für Schritt erweitern. Das finde ich toll.
So hält sich mein Kummer über den Abschied von der Babyzeit denn auch in Grenzen. Ich freue mich für alle jungen Mamas, die voller Liebe auf das neue Leben in ihrem Arm blicken. Aber ich selber habe keine Sehnsucht mehr danach. Ich genieße durchgeschlafene Nächte und vier Geschwister, die ganz bewusst miteinander Quatsch machen. Ein Familienleben, das prall mit Leben gefüllt ist.
Jede Altersstufe hat ihren eigenen Reiz. Und ich bin voller Vorfreude auf das, was noch kommen wird.
Wie erlebt ihr das Größerwerden eurer Kinder: Trauert ihr der Babyzeit hinterher oder genießt ihr jeden Entwicklungsschritt? Ich freue mich auf eure Kommentare!
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