Verena Pauser, 44, ist eine echte Powerfrau. Als Unternehmerin gründete sie die HABA Digitalwerkstätten, als Investorin unterstützt sie neue Startups im Bereich der digitalen Bildung. Zudem hat sie als Mutter von vier Kindern klare Forderungen an unsere Politiker, um Schulen endlich zu den Bildungseinrichtungen zu machen, die im Jahr 2023 eine Selbstverständlichkeit sein sollten. In meinem Podcast "Prominente für Bildung" spricht sie offen über Herausforderungen unseres Bildungssystems und bietet gleichzeitig praktikable Vorschläge zu seiner sofortigen Verbesserung.
1. „Kinder brauchen individuelle Lernpfade“
Für Verena Pausder ist klar: „Allein die Hardware wird an den Schulen nichts nützen. Wir müssen Software auf diesen Geräten haben, die den Unterricht wirklich besser machen. Weg von alle lernen das Gleiche im gleichen Tempo hin zu individuellen Lernpfaden.“ Logisch, dass auch die Lehrer entsprechend ausgebildet sein müssen, um diese Software sinnvoll einsetzen zu können.
2. „Mädchen müssen mehr mitgenommen werden!“
Gerade bei Mathematik und Informatik erlebt Verena Pausder immer wieder, dass Mädchen im Laufe der Schuljahre das Interesse verlieren: „Die starten mit 6 oder 7 Jahren in unseren Digitalwerkstätten und sind total begeistert und interessiert. Mit 13,14 beim Girls Day ist es dann schon peinlich und sie haben Angst sich zu blamieren.“ Damit mehr Mädchen sich für die sogenannten MINT Fächer begeistern findet Verena es wichtig, dass hier bereits früh angefangen wird, um alle Mädchen zu erreichen.
3. „Wir brauchen einen Kanzlergipfel für Bildung!“
Damit endlich die Wichtigkeit unserer Bildung deutlich wird, fordert Verena Pausder einen Bildungsgipfel unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz: „Es kann nicht sein, dass 90% der Kultusminister nicht kommen, wenn der Bund einen Bildungsgipfel veranstaltet. Es ist nicht die Zeit für persönliche Befindlichkeiten!“ Darum müssen wir das Thema „nach oben hängen zu Olaf Scholz, dann wird es viel mehr gesehen!“ Spätestens nach dem aktuellen Flüchtlingsgipfel soll es dafür dann endlich an der Zeit sein.
4. „Eltern haben digitale Bildung selbst verhindert!“
Auch wir Eltern sollten uns laut Verena mal an die eigene Nase fassen: „Es waren die Bildungsbürger-Eltern die gesagt haben Ach, jetzt auch noch digitale Bildung in der Schule. Das muss doch nicht sein, die spielen Zuhause schon genug an der Konsole. Die sollen mal lieber in den Wald gehen!“ Dabei hat digitale Bildung natürlich nichts mit Gaming zu tun, sondern soll vielmehr Kompetenzen im Umgang mit unserer digitalen Welt fördern.
5. „Politiker spielen sich gegenseitig aus!“
Warum kommen wir bei der Bildung unserer Kinder nicht wirklich voran? Weil sich die Zuständigen gegeneinander ausspielen! „Da geht es Bund gegen Länder, Länder gegen Kommunen, Schulaufsicht gegen Schule. Das ist Mist, so kommen wir nicht voran!“ Verena Pausders Vorschlag: Bildungsinitiativen bündeln, um wirklich gemeinsam stark auftreten zu können. So wird hoffentlich endlich der Druck erzeugt, der wirklich positive Veränderungen für unsere Schulkinder möglich macht.
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