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Ägypten mit Kindern von 2-12 Jahren

Dafür lohnt sich der 5-stündige Flug


Vor dem deutschen Winter nochmal Sonne tanken – dieser Wunsch brachte uns dazu, die Herbstferien 2017 mit unseren 4 Kindern in Ägypten verbringen zu wollen. Wir entschieden uns für Soma Bay, da dieser Ort nur 45 Minuten vom Flughafen in Hurghada entfernt war und die Bucht laut unserer Internet Recherche gut geeignet für kleine Kinder sein sollte.

Flugreisen sind für uns als Großfamilie immer eine besondere Herausforderung. Die größeren Kinder sind mit 10 und 12 Jahren schon recht unkompliziert und können sich zumeist eigenständig mit Zeitschriften oder dem TV Programm beschäftigen. Anders sieht es da bei meinen zweijährigen Zwillingen aus! Sobald wir im Flieger Platz genommen hatten kam die unvermeidliche Frage: „Wann sind wir da?“ und die Minuten dehnten sich zu gefühlten Stunden aus.

Das Schöne war, dass wir zu sechst eine komplette Sitzreihe belegen und die Kleinen zumindest innerhalb dieses beschränkten Platzangebots hin-und her und auf- und ab klettern konnten. Den Rest des Flugs wurde gemalt, Bücher angeguckt, gegessen – einfach alles, was dem Zeitvertreib diente. Angekommen in Hurghada erhielten wir unsere Koffer in Rekordzeit (da könnte sich unser Berliner Flughafen Tegel durchaus mal eine Scheibe abschneiden) und auch der Transfer klappte reibungslos.

Blick aus unserem Zimmer


In Soma Bay gibt es nur 4 Hotels in direkter Strandlage: Das Kempinski, den Robinson Club, das Sheraton und das Taucherhotel The Breakers. Das Westin Grand ist eher für Golfer geeignet und dementsprechend grün eingebettet. Wir hatten uns für das Sheraton entschieden, weil es recht dicht am Steg lag und wir keinen langen Fußmarsch zum Schnorcheln auf uns nehmen wollten.

Die zwei Zimmer mit Verbindungstür waren ausreichend groß und nett eingerichtet, auch wenn man die Landeskategorie Ägyptens von 5 Sternen sicherlich nicht auf europäische Standards übertragen kann. Der wunderschöne Blick aus dem Fenster, der über die gepflegte Anlage bis hin zum offenen Meer schweifen konnte, bereicherte unseren Wohnbereich zusätzlich.

Die Zwillinge erhielten jeweils ein Gitterbettchen und konnten so problemlos im Zimmer der Kinder untergebracht werden. Der Platz war nicht unbedingt großzügig bemessen, reichte für einen Urlaub, in dem man sich eh vornehmlich draußen aufhält, aber völlig aus.

Der Hauptpool


Die Außenanlage des Sheraton Soma Bay ist sehr schön gestaltet, viele Palmen und blühende Büsche säumen jeden Weg. Kontinuierlich wurden Ausbesserungen an der Fassade und den Aussenelementen durchgeführt, jedoch immer unauffällig und nicht störend. Das Hotel ist schon einige Jahre alt und natürlich sind Abnutzungen aufgrund des Klimas unvermeidbar. Dennoch beeindruckt die ägyptische Kulisse mit nachgebauten Sphinxen und kleinen Pyramiden rund um den (meist etwas kühlen) Hauptpool. Kinderpool und separater Babypool waren angenehm beheizt und durchgehend mit einem Lifeguard besetzt.

Das wirklich tolle an Soma Bay ist aber die Bucht an sich. Meine zweijährigen Zwillinge fühlten sich dort wie in einer großen Badewanne: 26* warmes Wasser, kein Wellengang und feinster Sand. Das Wasser fiel so flach ab, dass die Kleinen auch nach 10m problemlos stehen konnten. Perfekte Bedingungen für die Beiden- und somit auch für den Rest der Familie. Denn so konnte ein Elternteil mit den beiden Großen Schnorcheln gehen, während der andere alleine auf die Minis aufpasste.

Auf zum Schnorcheln


Der Steg zum Riff befindet sich direkt vor dem Hotel Windbreakers und ist ca. 400 m lang. Vor allem für den Rückweg sollte man an ein großes Handtuch denken, der Wind wird sonst unangenehm kühl. Der Steg bietet zwei Zugänge zum Meer, einen geschützten für Einsteiger und einen direkt an der Riffkante. Die Kinder waren begeistert von der reichhaltigen Unterwasserwelt: Wunderschöne Korallen gab es da, unzählige Schwärme bunter Fische, Seepferdchen und auch Rochen konnten wir entdecken. Wirklich ein toller Ort, um Kinder für das Meer zu begeistern!

Bei all der Betätigung durfte natürlich das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Wir hatten das Hotel mit Halbpension gebucht und waren sowohl mit dem Frühstücks- als auch dem Abendbüffet zufrieden. Stets gab es frisch zubereitete Speisen und täglich wechselnde Spezialitäten vom Grill.

Wunderschöner Strand – die ganze Bucht entlang


Das Angebot zum Mittagessen sollte hingegen ausgebaut werden. Da gerade das Strandrestaurant grunderneuert wurde, konnten wir lediglich auf eine laminierte Seite mit Snackangeboten zurück greifen. Darauf ausschließlich Burger, Pommes, Sandwiches – Salat oder kleine landestypische Speisen gab es nicht. Etwas monoton bei 11 Tagen Aufenthalt und auch nicht sonderlich gesund. Der F&B Manager gelobte bei unserem entsprechenden Vorschlag Besserung – sagt mir Bescheid, ob er sich dran gehalten hat 😉

Noch ein Hinweis im Zusammenhang mit dem angebotenen Dine Around: Achtung Zusatzkosten! Abgesehen vom Robinson Club werben die ansässigen Hotels mit der Möglichkeit, in jedem anderen Hotel Soma Bays im Rahmen der Halbpension Abendessen gehen zu können. Auf unsere Nachfrage, ob es wirklich im Preis inkludiert sei, wurde dies an der Rezeption des Sheraton bestätigt.

Die böse Überraschung kam, als das Westin Grand direkt nach dem Essen einen Aufpreis von 85€ von uns forderte! Ein üppiges Entgelt, das wir uns weigerten zu bezahlen. Wir besprachen die Situation am nächsten Tag mit dem General Manager (der für beide Hotels zuständig ist) und konnten die Kosten zumindest um die Hälfte reduzieren.

Vielleicht hätten wir uns das Dine Around auch gegen Aufpreis gegönnt, aber selbstverständlich wäre eine Information darüber vorab nötig gewesen.

Um uns einen umfassenden Eindruck über die weiteren Hotels zu verschaffen, gingen wir häufig am Strand entlang. Neben dem Sheraton liegt der Robinson Club, dann kommt das Hotel Kempinski.

Die perfekte Buddelkiste.


Der Robinson war vor allem von Familien mit Kindern gut besucht und wer das typische Robinson Feeling mag ist dort sicherlich gut aufgehoben. Der clubeigene Radiosender war gerade auf Sendung und unterhielt den Strand mit aktuellen Songs und deutschen Kommentatoren. Für Ruhesuchende gab es aber auch die Möglichkeit, Liegen etwas weiter entfernt auszuwählen, um dem Lärm auszuweichen. Diverse Wassersport Möglichkeiten und ein schönes Strandrestaurant ließen für die Gäste keine Wünsche offen.

Das Hotel Kempinski lockte seine (und auch externe, bar zahlende) Gäste mit einem wunderbaren Sundowner Angebot: Über den Strand verteilt gab es Fatboys und andere Sitzmöglichkeiten, eine mobile Bar sorgte für alkoholische und alkoholfreie Drinks. Teilweise wurden die Abende mit Live Musik am Strand untermalt und während Mama und Papa den Tag entspannt ausklingen lassen konnten, buddelten die Kinder im noch immer warmem Sand – einfach herrlich! Die Sonne versank so wunderschön hinter einer Bergkette, da konnte man sich kaum satt sehen.

Wir ließen uns noch die Familienzimmer im Kempinski zeigen und waren vor allem von deren Größe angetan. Jeweils zwei reguläre Doppelzimmer werden auch dort per Verbindungstür zum Familienzimmer und bieten eine enorme Grundfläche – gerade für uns wichtig, da die Zwillinge bald nicht mehr in ihre Gitterbettchen passen, sondern wir reguläre Zustellbetten benötigen werden. Die Bäder waren hochwertig ausgestattet und jedes Zimmer verfügte über einen Balkon.

Bis bald, Soma Bay!


Wir verbrachten wunderschöne und nachhaltig erholsame Urlaubstage in Ägyptens Soma Bay. Das Klima Ende Oktober / Anfang November war perfekt, selbst abends konnte man mit leichter Jacke draußen essen. Soma Bay liegt zudem etwas windgeschützter als zum Beispiel Makadi Bay, was zu dieser Jahreszeit auch nicht ganz unerheblich ist.

Wir werden sicherlich wiederkommen – die Kinder möchten wieder ins Sheraton, wir würden gerne das Kempinski ausprobieren. Mal schauen, wer sich am Ende durchsetzt 😊

Wart ihr auch schon in Soma Bay? Schreibt mir gerne eure Erlebnisse ins Kommentarfeld unter dem Beitrag!

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